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stefan182

Posted on 29.5.2022

Inhalt: In den Londoner Silver Vaults wird eine Leiche gefunden: ein Mann, dem das Herz brutal herausgerissen worden ist. Die Umstände deuten auf ein magisches Verbrechen hin, sodass Peter Grant, Polizist und Zauberlehrling in Personalunion, zum Tatort gerufen wird. Doch auch für ihn ist der Mord unerklärbar und schnell stellt sich heraus: Auf ein solch starkes Wesen ist Peter noch nie getroffen. Und als hätte er nicht beruflich schon alle Hände voll zu tun, bahnt sich auch eine private Veränderung an… Persönliche Meinung: „Die Silberkammer in der Chancery Lane“ ist ein Urban-Fantasy-Roman von Ben Aaronovitch. Es handelt sich um den 9. Band der „Die-Flüsse-von-London“-Reihe, die sich um den Polizisten/Zauberlehrling Peter Grant dreht, der in London magische Verbrechen aufklärt. Die Handlung von „Die Silberkammer in der Chancery Lane“ ist in sich abgeschlossen, sodass man mit diesem Band auch quer in die Reihe einsteigen kann. Aufgrund der Beziehungen der Figuren (im 9. Band treten einige alte Bekannte auf) ist es allerdings sinnvoll, die Reihe chronologisch zu lesen. Außerdem entfaltet sich so auch der besondere Charme der Reihe besser. Zu der Handlung selbst will ich nicht zu viel vorwegnehmen: Sie dreht sich, wie der Inhaltsteaser vermuten lässt, um die Aufklärung des Silver-Vaults-Mordes (der, so viel kann ich verraten, nicht der einzige bleiben wird). Spannung entsteht dadurch, dass man lange Zeit nicht weiß, was es mit dem Täter (und seinen Motiven) auf sich hat. Neben krimitypischer Ermittlerarbeit kommt durch magische Artefakte, Zauberei und phantastische Wesen eine schöne Portion Fantasy in die Handlung. Was mir bei den Fantasy-Elementen besonders gut gefallen hat, ist, dass die magische Welt des „Die-Flüsse-von-London“-Universums in „Die Silberkammer in der Chancery Lane“ weiter ausgebaut wird. Sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit erhält die magische Welt eine größere Breite (womit konsequent der im Vorgängerroman eingeschlagene Weg fortgesetzt wird). Das Ende des Romans deutet ebenfalls einige interessante Veränderungen für den Fortgang der Reihe an. Erzählt wird „Die Silberkammer in der Chancery Lane“ aus der Ich-Perspektive von Peter Grant. Peter erzählt mit viel Humor – mal beißend, mal trocken, immer mit selbstironischem Ton. Auch baut er die ein oder andere popkulturelle Referenz ein. Daneben hat Peter ein Faible für Architektur und kommentiert häufig den baulichen Charakter der verschiedenen Handlungsorte, sodass man – neben Krimi und Fantasy – eine kleine Stadtführung durch London erhält. Der Schreibstil von Ben Aaronovitch lässt sich gewohnt flüssig und angenehm lesen. Insgesamt ist „Die Silberkammer in der Chancery Lane“ ein humorvoller und spannender Urban-Fantasy-Krimi, der außerdem die Weichen für kommende Romane legt.

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