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streifi

Posted on 29.5.2022

Hannah und Ada haben es gerade noch nach Amerika geschafft, mit einem der letzten Schiffe. In New York warten sie bei einer Tante auf ihre Eltern und den kleinen Bruder. Ada ist schwanger auf diese Reise gegangen, ihr Kind kommt in New York viel zu früh auf die Welt. Doch Hannah gelingt es, die kleine Sarah zu retten, indem sie sie in die Obhut von Dr. Couney gibt, einer Koryphäe was Frühgeburten betrifft. Und hier findet sie auch die Perspektive für ihr Leben in diesem neuen Land. Hannah ist eine Kämpferin, die alles dafür tut, dass es ihrer Nichte gut geht. Ihre Schwester Ada wirkt meist sehr unterkühlt und gibt nicht viel von sich Preis. Ihre Geschichte erfahren wir erst nach und nach und es wird klar, warum sie ihr Leben so lebt, wie sie es tut. Die beiden kommen bei ihrer Tante Judith und deren Mann Simon unter. Anfangs ist das etwas schwierig, Judith wirkt sehr unnahbar. Und auch hier dauert es eine Weile, bis sich die Familienmitglieder aufeinander einlassen können. Hannah ist in Deutschland zu Krankenschwester ausgebildet worden und erhält bei Dr Couney die Chance als solche zu arbeiten und hier erhält sie auch die Unterstützung, um ihren Traum von einem Medizinstudium zu erfüllen. Und auch die Liebe darf nicht fehlen, allerdings geht diese manchmal ungewöhnliche Wege. Mich hat das Buch sehr berührt. Die Geschichte ist komplett aus Hannahs Sicht geschildert und man bangt und fiebert mit ihr mit. Sie nimmt viel auf sich für ihre Familie und kann sich Träume erfüllen. Und doch schwingt immer die Sorge um die Restfamilie in Europa mit. Gerade diesen Zwiespalt fand ich gut geschildert, einerseits das normale Leben, andererseits die Angst um die Eltern. Ich konnte das sehr gut mitfühlen. Ich fand es spannend Hannah bei ihrem Studium zu begleiten und gerade die Psychologie Vorlesungen, die Ansicht und Theorien dazu fand ich sehr interessant. Und man sieht wie wenig sich in Kriegszeiten doch geändert hat. Die Parallelen zu heute sind doch sichtbar. Ich kann das Buch sehr empfehlen, ich habe es sehr gerne gelesen und nach einem bittersüßen Ende zugeklappt.

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