damarisdy
Ich habe mich sehr über den Titel "More than Words" von Mia Sheridan gefreut, welcher mir vom lieben LYX Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Ganz lieben Dank dafür an dieser Stelle, selbstverständlich beeinflusst dies meine Meinung zum Buch in keinerlei Weise. Nachdem ich bereits ein Buch der Autorin gelesen und relativ gern gemocht habe, freute ich mich nun auf ein neues Werk von ihr, welches sehr vielversprechend klang. Cover und Klappentext sprachen mich hier gleichermaßen an und ließen auf eine emotionale und künstlerisch angehauchte Geschichte schließen. Inhaltlich lernt der Leser hier die Hauptfiguren Jessie und Callen kennen, die eine innige Freundschaft miteinander verband, bis ein plötzlicher Kuss sie schlagartig entzweite. Jahre später treffen sie wieder aufeinander und die Anziehungskraft ist nach wie vor deutlich zu spüren. Doch Callen, mittlerweile Filmkomponist, und sie, Jessie, sind nicht mehr die, die sie einmal waren, sie haben beide tief verletzte Seelen... Mia Sheridan schreibt ihren Liebesroman aus den Sichtweisen beider Hauptprotagonisten im Wechsel in der Ich-Perspektive im Präteritum. Zuerst lernt man Jessie und Callen in ihrer Vergangenheit bzw Kindheit kennen, später springt die Geschichte in die Gegenwart, in das Erwachsenenalter der Figuren. Mit ihnen habe ich so meine Schwierigkeiten, es fällt mir nicht leicht eine emotionale Bindung zu ihnen aufzubauen. Sind sie beide erst einmal interessant, entwickelt sich meine anfängliche Sympathie aber eher ins Gegenteil. Gerade Jessie empfinde ich oft als naiv und eher weltfremd. Und dass Callen soo berühmt geworden ist, erschließt sich mir auch nicht so ganz. Zudem verhält er sich ziemlich herablassend und arrogant. Klar, sind die beiden von ihrer Vergangenheit gebeutelt, aber irgendwie war mir alles ein bisschen too much und zu klischeebehaftet. Die Beziehung der beiden Protagonisten erreicht mich nicht so, wie erhofft. Ich finde sie teilweise sogar etwas toxisch und fragwürdig. Auch, dass die Auflösung bzw. Klärung des Verhaltens nach dem Kuss so spät kam, fand ich irgendwie schade. Gelungen an der Geschichte finde ich das grundlegende Thema und auch die Message, die hier transportiert werden soll. Das war mal etwas anderes. Nur hat mir die Umsetzung insgesamt einfach nicht so gefallen, wie erhofft. Die historischen Elemente habe ich hier ein wenig kommen sehen, da sie auch in der vorherigen Geschichte der Autorin aufgetreten sind und dies scheinbar ein Stilmittel von ihr ist – warum nicht. Man muss da aber offen für sein und vielleicht vorher wissen, worauf man sich einlässt. Der Schreibstil der Autorin ist ein wenig speziell und gewöhnungsbedürftig, er ist nicht so locker-leicht, wie bei anderen Büchern. Dennoch ist er besonders und zieht mich auf jeden Fall in seinen Bann. Die Kapitel hätten für meinen Geschmack allerdings etwas kürzer sein gekonnt. Ich vergebe eine bedingte Lese- und Kaufempfehlung und 2,5 mittelmäßige Sterne, die ich – sofern nicht anders möglich – aufrunden werde ***