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bluetenzeilen

Posted on 25.5.2022

"Es würde mir das Herz brechen, wenn du gehst. Aber es hat dir das Herz gebrochen zu bleiben. Keins von beidem ist schön." Inhalt: Zur Beerdigung ihrer Großmutter kehrt Hazel widerwillig in die Kleinstadt zurück, aus der sie überstürzt geflohen ist. Denn niemand sollte je erfahren, wie sehr Hazel ihren Pflegebruder Derek geliebt hatte und dass er ihr Herz brach, ohne es zu wissen. Da hilft es nicht gerade, was ihr und ihren Pflegegeschwistern bei der Testamentseröffnung verkündet wird: Alle zusammen sollen eine alte Villa der Großmutter erben und diese zu einem Hotel umbauen. Und dann tauchen auch noch alte Notizbücher auf, die Hazels Gefühle für Derek enthüllen ... Meinung: Zunächst ein paar Worte zum Cover. Dieses finde ich zwar sehr schlicht, andererseits aber auch total passend für einen New Adult Roman, sodass ich auf jeden Fall direkt angesprochen wurde. Mir gefällt die Farbe richtig gut und auch die kleinen Pinselstriche sowie Akzente der Sprenkel greifen sich in der Innengestaltung des Buches erneut auf. In meine Augen ein wirklich hübsches Cover! Der Schreibstil von Valentina Fast war bei dieser Geschichte sehr locker, leicht und mitreißend. Sie schreibt unheimlich schöne Dialoge, die mich hin und wieder total schmunzeln ließen. Die komplette Handlung wird aus zwei Perspektiven erzählte, wobei Hazels Sichtweise überwiegt. Ich fand es schön direkt beide Protagonisten kennenlernen zu können und besonders ihre Gedanken zu teilen. Eine Besonderheit, die mir aufgefallen ist, sind die kurzen Zitate am Anfang jedes einzelnen Kapitels. Das fand ich einfach grandios, da ich so als Leser direkt einen kleinen Einblick erhalten habe, was auf den folgenden Seiten passieren wird. Meistens waren es besonders humorvolle Szenen, die mich neugierig auf mehr gemacht haben. Mit einem vielleicht ungewöhnlichen Einstieg in die Handlung konnte ich als Leser vollständig in die Welt rund um Hazel und Derek abtauchen. Denn bei der Beerdigung wird schnell deutlich, wer auf welcher Seite steht und vor allem, wie über die Menschen in der Kleinstadt gesprochen wird. Hazel war in der Geschichte eine unglaublich taffe, manchmal vielleicht auch kratzbürstige Protagonistin, die sich sicherlich nicht alles gefallen ließ. Sie hat mit ihrer Vergangenheit und damit auch in Bezug auf ihre Familie bestehend drei weiteren Pflegekindern, noch nicht ganz abgeschlossen, das wurde für mich sofort deutlich. Ihre Entwicklung zu erleben war wirklich großartig und ich habe besonders ihre beste Freundin Olivia auch sehr gemocht. Schnell hat Hazel sich in ihrem neuen Leben zurechtgefunden und merkt, dass New York vielleicht nicht ihre Erfüllung ist und sie in Eastwood einfach glücklicher wäre. Wie rasant sie dann alle Zelte abgebrochen hat, fand ich sehr bemerkenswert. Andererseits hatte Hazel nie viele Freunde in der Stadt, die niemals schläft und war eher eine Einzelgängerin. Viel eher hatte ich das Gefühl, dass sie in der Kleinstadt angekommen schien. Hier kannte jeder jeden, was manchmal von Vorteil, aber in den meisten Dingen eher negativ war. Auf der anderen Seite war da Derek, den ich als Charakter spannend fand. Er arbeitet hart, um sich ein schönes Leben aufzubauen. Jedoch habe ich nicht allzu viel über ihn erfahren. Mit seinem Betrieb, den er zusammen mit seinem Partner führt ist er super glücklich, aber besonders ist er ein handwerklicher Typ. Ich muss sagen, das Setting in Eastwood war großartig und auch die Darstellung des Zusammenhaltes der Pflegekinder fand ich richtig gut umgesetzt, denn sie streiten und sind nicht immer einer Meinung, halten aber schlussendlich zusammen. Ryan, Derek, Amber und Hazel waren so wundervoll und besonders, dass ihre Großmutter (auch wenn sie natürlich nicht dieselbe hatten) ihnen eine Aufgabe gegeben hat. Ein Hotel zu renovieren ist einfach mal etwas ganz anderes, auch wenn ich mir hier ein wenig gewünscht hätte, dass vielleicht noch mehr auf den Ausbau eingegangen worden wäre. Zudem wirkten manche Szenen zwischen Hazel und Derek sehr unnatürlich. Sie sprachen von ihrer ersten großen Liebe, aber solche Details sind nur schwer rüber gekommen. Natürlich wurde der Fokus auf die Vergangenheit gelenkt, aber ich verstand gewisse Darstellungen ehrlicherweise eher weniger. Trotzdem war die Geschichte natürlich sehr mitreißend. Ich muss sagen, mir hat der Roman gut gefallen und ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit ausgelesen. Auch wenn die Handlung hier und da etwas tiefgreifender sein könnte, wurde ich als Leser auf jeden Fall unterhalten und in eine wundervolle Welt entführt. Besonders bin ich nun gespannt auf den zweiten Teil, in dem es um Hazels Stiefschwester gehen wird. In "Still missing you" lernt man direkt zwei Perspektiven von ihr kennen, aber sie muss natürlich auch einen schweren Verrat verarbeiten. Umso mehr freue ich mich, dass sie ihre eigene Geschichte erzählen darf!

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