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trinschen

Posted on 19.5.2022

Am Washington Square lebt eine faszinierende Familie: ein Witwer, der nur das beste für seine Tochter will, eine junge Frau, die neugierig auf das Erwachsenwerden und das Leben ist , und eine Anstandsdame, die eigentlich nur zu ihrem eigenen Vorteil handelt. Gelesen habe ich das Buch im Rahmen einer Lesechallenge zum Thema „Lies das nach Erscheinungsjahr älteste Buch von deinem SuB“. Ich war fasziniert, dass dieses 1881 erstmalig erschienene Buch sich zum einen so locker weglesen ließ und es zum anderen inhaltlich immer noch aktuell ist: Mädchen verliebt sich, Vater hält den Freund nicht für würdig (in diesem Fall hat das Mädchen viel Geld und der junge Mann ist mittellos) und das Paar muss um die Liebe kämpfen. Am Washington Square kommt in diesem Fall noch die Tante der jungen Frau mit ins Spiel, die nach dem Tod der Mutter für die Erziehung zuständig ist und bei gesellschaftlichen Anlässen als Anstandsdame fungiert. Sie versucht zwischen allen Parteien zu vermitteln, letztendlich gewinnt man als Leser aber den Eindruck, dass sie mehr nach ihrem eigenen Vorteil (=Kontakt zu dem jungen Mann) handelt. Was mich an dem Buch am meisten fasziniert hat, ist die Tatsache, dass der Großteil der Handlung aus Dialogen besteht, ergänzt durch Erklärungen und Ergänzungen eines allwissenden Erzählers. Es war spannend mitzuerleben, wie sich nach einzelnen Gesprächen und dem Weitererzählen von Gehörtem die Handlung weiterentwickelt und wendet.

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