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Frank Rosin ist den meisten vermutlich durch seine diversen Koch-Doku-Formate im Fernsehen bekannt. Einige kennen ihn wohl zudem als Sternekoch. Doch was viele nicht wissen: Hinter Rosin liegt ein sehr langer und steiniger Weg, um heute das verkörpern zu können, wofür er steht. Als Mensch und als Koch sammelte er bereits in jungen Jahren die ersten Erfahrungen und über die Jahrzehnte hinweg sind einige mehr dazugekommen. Sowohl positive, aber eben auch negative. Heute kann er mit Stolz darauf zurückblicken, reflektiert über so manche Panne berichten und andere an seinem Know-how teilhaben lassen. Über all das berichtet er nun in seiner ersten Biografie „Ehrlich wie ´ne Currywurst“. Ein Titel, der zwar reißerisch klingt, aber nicht passender gewählt sein könnte. Denn der Titel ist Programm – in Frank Rosins Leben gleichermaßen wie in seinem Buch. Rosin ist jemand, der sich nicht davor scheut die Wahrheit zu sagen. Er ist sehr direkt und geht offen mit seiner Meinung um. Deshalb beschreitet er seinen ganz eigenen Weg und nimmt den Leser auf diese Reise mit. Das Leseerlebnis gestaltet sich hierbei gleichermaßen informativ und unterhaltsam. Rosin nimmt kein Blatt vor den Mund und geht nur dann nicht ins Detail, wenn er betreffende Personen schützen möchte. Ansonsten aber lässt er keine Niederlagen, Missgeschicke oder Schwierigkeiten aus und überzeugt so mit einer großen Portion Authentizität. Kombiniert wird das Ganze mit Rosins gutem Sinn für Humor, welcher gleichermaßen Spannung aufbaut und die biografische Erzählung auflockert. Ähnlich wie der Titel erscheint auch der Untertitel „Mein Weg von der Pommesbude ins Sternerestaurant“ geradezu maßgeschneidert. Denn genau auf diese Art ist das Buch aufgebaut: Innerhalb von sieben Kapiteln berichtet Rosin zusammen mit seinem Co-Autor Andreas Hock in chronologischer Reihenfolge, wie er an den Punkt gelangt ist, an dem er heute steht. Daher beginnt der Bericht bereits in seiner Kindheit und der Leser kann dadurch bestens verstehen, weshalb Rosin später genau diesen Weg einschlägt und genau jene Entscheidungen trifft. Anfangs spielt hierbei sein privates Umfeld eine große Rolle, später konzentriert sich die Erzählung auf den beruflichen Werdegang. Während über auslaugende Lehrjahre, angespannte Arbeitsverhältnisse und den schwierigen Start ins eigene Unternehmen berichtet wird, erfährt der Leser nicht nur was für ein leidenschaftlicher Vollblut-Koch Frank Rosin ist. Darüber hinaus legen die Autoren nämlich auch großen Wert darauf, vom Wandel in Gastronomie und Ernährung zu berichten und den Beruf Koch im genau richtigen Licht zu präsentieren. Aus diesem Grund ist Rosins Biografie ebenso lehrreich wie lustig, ebenso erkenntnisreich wie ehrlich. An dieser Stelle ist mir noch wichtig zu erwähnen, dass die Biografie sich wirklich in erster Linie auf Rosins berufliche Laufbahn konzentriert und man sich nicht wundern sollte, wenn die Familie maximal am Rande erwähnt wird. Stellenweise hätten ein, zwei Sätze zum Privatleben den Bericht sicherlich noch ergänzend abgerundet, aber dies ist mein einziger, minimaler Kritikpunkt. Und womöglich legt dies auch einfach den Grundstein für weiteres aus Frank Rosins Feder ;) Mein Fazit: „Ehrlich wie `ne Currywurst“ hält, was der kecke Titel verspricht. Locker und ehrlich wird der Leser nicht nur unterhalten, sondern auch informiert. Es macht viel Spaß, das Buch zu lesen, da man einiges Neues über Frank Rosin und die Gastronomie generell erfährt und zwar auf eine sehr erfrischende Weise, sodass keine zähen Passagen entstehen. Meine 5-Sterne-Bewertung geht einher mit einer eindeutigen Leseempfehlen. Diese geht nicht nur an all jene raus, die Rosins Leben und Schaffen schon länger verfolgen. Sondern eben insgesamt an alle, die sich für Kulinarik und die Gastronomiebranche interessieren und begeistern können.