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julemaus94

Posted on 13.5.2022

Weil ich ein Mädchen bin Wie ist es wohl, als junges Mädchen aus betuchtem Haus in den 80er Jahren an der Westküste in San Francisco aufzuwachsen? Wenn man den Schilderungen von Eulabee folgt, ist es gar nicht so anders als überall sonst auch. Eulabee wächst eigentlich recht behütet auf. Sie und ihre drei Freundinnen gehen auf eine Privatschule im Viertel, verbringen ihre Freizeit am Strand über Felsen kletternd und schnappen hier und da die spannendsten Gerüchte über die Nachbarn auf. Bis eines Tages eine winzige Meinungsverschiedenheit ihre Clique zerrüttet. Eulabee ist ein ganz normales Mädchen, das mit ganz normalen Mädchenproblemen zu kämpfen hat. Und doch ärgere ich mich, noch während ich diese Rezension schreibe, dass ich ihre Probleme als normal bezeichne. Denn Vendela Vida zeichnet ein ziemlich ernüchterndes Frauenbild. Sexuelle Übergriffe und die Herabwürdigung der Mädchen und Frauen tauchen in beinahe jedem Kapitel auf die eine oder andere Art und Weise auf. Das sollte nicht als normal und gegeben hingenommen werden, wird in diesem Roman aber ohne Aufregung normalisiert. Dadurch entsteht eine Coming-of-Age Geschichte, die mich zeitweise ziemlich wütend macht, ohne das sie sonderlich viel Spannung aufbaut. Man könnte fast sagen, dass der rote Faden manchmal verschwimmt. Wenn man aber genauer hinschaut ist es eben der immer wieder aufblitzende Blick auf das Frauenbild, was einen durch die Geschichte führt.

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