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Bücher in meiner Hand

Posted on 12.5.2022

Es ist Frühling im Perigord. Tante Leonie freut sich, dass ihre Nichte Marie nun bei ihr auf dem Hof wohnt und seit dem Ende des ersten Bandes das Kommissariat in Périgueux übernommen hat. Die Stelle wurde frei, weil Kommissar Michel Leblanc, der neue Partner von Marie, nach Bordeaux gewechselt hat. Eigentlich ist es gerade ruhig, doch dann werden im benachbarten Weiler bei Bauarbeiten vergrabene Leichenteile gefunden. Die Familie, deren das Land gehört, ist nicht glücklich darüber. Aber das sind sie eh schon lange nicht mehr, seit ihr Sohn bzw. Bruder Antoine vor vielen Jahren angeblich nach Australien auswanderte und sie nichts mehr von ihm hörten. Die Eltern leben zurückgezogen in Trauer, die vier Schwestern haben sich irgendwie arrangiert. Marie Mercier und ihr fürsorglicher Assistent Richard Martin beginnen zu ermitteln. Doch Kommissar Maurice Champion mischt sich nicht nur in die laufende Ermittlung mit ein, sondern versucht auch sonst, Marie das Leben schwer zu machen. Als herauskommt, dass Champion bei Antoines Verschwinden damals federführend in den Ermittlungen war und dabei viel zu schlampig arbeitete, reicht es Marie. Der Fall ist interessant und regt zum Miträseln an. Es kommen zwar immer mehr Puzzlesteine zusammen, aber das Ganze bleibt lange mysteriös. Bis Marie den Fall gelöst hat, gibt es einige Spaziergänge durch die Gegend und über Märkte. Auch Zwischenmenschliches hat wieder seinen Platz. Georges zum Beispiel möchte seinem Schwein Augustine einen Partner zur Seite stellen, doch Leonie ist dagegen. Leonie steht wieder viel in der Küche, ihre Nachbarin Rose wie immer am Zaun um den neuesten Klatsch mitzubekommen. Und Marie lernt den Bürgermeister von einer ganz anderen Seite kennen. Dieser zweite Band, dessen Titel man wortwörtlich nehmen kann, ist flüssig geschrieben und wirkt lebendig mit all den unterschiedlichen Figuren. Ob es tatsächlich ein kaltblütiger Mord war, wird bei der Auflösung klargestellt. "Kalte Blüten" ist nicht so temporeich wie der erste Band, er hat mir aber dennoch gefallen. Fazit: Ein unterhaltsamer Cosy-Krimi, der mit viel Landleben punktet. 4 Punkte.

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