dartmaus
Meine Meinung: Gleich vorab muss ich sagen, das ich von dem Buch etwas anderes erwartet hatte. Ich hatte ein historisches Buch erwartet, doch bekommen habe ich im Großen und Ganzen einen Liebesroman. Ich mag zwar Liebesromane auch sehr gerne, aber wenn man mit anderen Erwartungen an das Buch geht, dann wird man doch etwas enttäuscht. Im Vordergrund der Geschichte stehen die Beziehungen zwischen Marie und Ben und zwischen Dominik und Helena. Aber auch die Problematik in der damaligen Zeit, das es Frauen sehr schwer hatten in Arztberufen Fuß zu fassen und Ernst genommen zu werden. Während die junge, zarte Marie mit ihrer Unbedarftheit, aber ihrem Großen Willen mir gleich ans Herz gewachsen ist, so hatte ich mit den anderen Protagonisten zumindest anfänglich so meine Probleme. Sie waren so wenig nahbar, doch das hat sich im Laufe des Buches geändert und ich wurde auch mit ihnen warm. Viele Handlungen konnte ich im laufe des Buches nachvollziehen, allerdings gab es auch einige Ungereimtheiten, die leider nicht geklärt wurden und dem Buch einen Touch von Unglaubwürdigkeit verleihen. Wie kann Marie zum Beispiel ohne das Wissens des Vaters zum Judentum konvertieren? Mit 18 und dann als Frau? Sehr merkwürdig in der damaligen Zeit. Auch weitere kleine Ungereimtheiten, die in der damaligen Zeit nicht ganz realistsich waren, aber die alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und interessant. Wenn man sich von der Vorstellung eines historischen Romans verabschiedet hat und über die historischen Ungereimtheiten hinweg sehen kann, kann man das Buch aber wirklich genießen. Mein Fazit: Schöne Geschichte, aber leider nicht mehr. 3 Sterne.