Christin
Es handelt sich um den dritten Fall für den Kommissar Marc Wittmann und die rennomierte Psychologin Doktor Frieda Rubens. Die beiden vorherigen Bände habe ich nicht gelesen und obwohl die Fälle alle voneinander unabhängig sind, hatte ich das Gefühl, manchmal etwas verpasst zu haben. Zwar werden ein paar Dinge, die in der Vergangenheit passierten, erwähnt, aber oft fehlte mir da der Zusammenhang. Zumal ich auch die Protagonisten gerne besser verstanden hätte. Warum sie so agieren, wie sie eben agieren und was bestimmte Handlungen auslöst. Neben dem Fall rückt das Privatleben der handelnden Charakteren immer wieder in der Vordergrund, wenn auch nur für eine kurze Weile. Allgemein kamen mir die Hintergründe der Figuren zu kurz. Nicht nur bei Mark und Frieda hätte ich gerne mehr gewusst, sondern auch die Nebencharaktere zeigten zwar ein paar interessante Momente, die jedoch dann nicht weiterverfolgt wurden. Der Fall gefiel mir sehr gut. Er war spannend, nicht gleich zu durchschauen und gut umgesetzt. Dementsprechend hielt auch der Spannungsbogen bis zum Ende an, ohne zwischendurch abzuflachen. Der Schreibstil passte sich wortgewandt an die Handlung an, welche mich sofort in ihren Bann zog. Orte kommen gut herüber und auch Düfte werden toll beschrieben, was in diesem Buch auch eine wichtige Rolle spielt. Die Kapitel werden aus verschiedenen Sichten erzählt. Besonders der Einblick in die Chats des Mörders haben mir gut gefallen, auch, wenn ich gerne noch mehr von ihm gelesen hätte. Ein interessanter Fall, der bis zum Ende spannend bleibt, jedoch fehlte mir der Bezug zu den Charakteren. 4/5 ⭐