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renee

Posted on 9.5.2022

Das Wesen einer Diktatur Ein intensives und nachdenklich machendes Leseerlebnis! Ein Blick nach Venezuela in einer Intensität, die weh tut, die schmerzt, die nachdenklich macht. Eine Geschichte, die beim Lesen einen Unglauben hervorruft, die so unwahrscheinlich klingt, dass ich anfange zu recherchieren. Und das, was mir dann im Netz in meine Augen sticht, entspricht dieser etwas dystopischen Geschichte von Karina Sainz Borgo. Dass es in Venezuela zu Unruhen kam und die Lebensmittel knapp werden, dies wusste ich. Aber das Agieren dieser politischen Gruppierungen, dieser Kommandos, die die Einwohner berauben und bedrohen, das Agieren der Chavisten, dies war neu für mich. Ein erschreckendes und verstörendes Szenario. Und ein Szenario, welches das Wesen einer Diktatur sehr anschaulich verdeutlicht. Adelaida Falcón aus Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, begräbt ihre Mutter und verliert damit auch ihren letzten Halt. Auch ihren Freund hat sie schon verloren. Jetzt steht sie allein in einem vom Chaos und dem Recht des Stärkeren regierten Land, beschreibt das Geschehen in Venezuela aus der relativen Sicherheit ihrer Wohnung heraus. Ebenso wird in interessanten Rückblenden ein Vergleich ermöglicht zwischen dem Gestern und dem Heute. Bis das Leben wieder tobt und Adelaida Falcón die Sicherheit ihrer Wohnung genommen wird und das Erzählte immer mehr einen recht dystopischen Inhalt bekommt und man beim Lesen erschauert und sich wünscht so etwas nie erleben zu müssen. Dabei ist das Geschriebene recht einfach und klar zu lesen, das Blumige, das Verspielte oder das Magische der lateinamerikanischen Autoren fehlt hier. Was aber auch vollkommen passend ist. Denn dieses Blumig-Magische würde sicher den dystopischen Klang stören. Ich hoffe sehr von Karina Sainz Borgo noch weitere Bücher lesen zu können. Denn dieses Buch hier hat mich vollkommen überzeugt!

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