Annabell95
Nachdem im ersten Band Friederike und ihr Mann Tobias Ronnefeldt eine große Rolle gespielt haben, spielen in diesem Band um 1853 ihre bereits erwachsengewordenen Kinde die Hauptrolle. Nach dem Tod ihres Mannes hat Friederike den Teeladen mit einem Prokuristen weitergeführt. Sie möchte, dass ihre Kinder gut versorgt sind. Zu ihrem Leid entwickeln die Kinder aber mehr und mehr eigene Ideen. Elise möchte gerne Lehrerin werden statt zu heirarten, Mine entdeckt das Schauspiel und Wilhelm möchte Künstler werden. Außer der Älteste Carl. Er geht für seine Ausbildungsjahre nach Hamburg um dann die Teegeschäfte zu übernehmen. Frage ist nur, ob er der verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen ist. Wer Band 1 noch nicht kennt, kann auch ohne Vorkenntnisse diesen zweiten Band "Der Weg der Teehändlerin" lesen. Allerdings ist es empfehlenswert ihn vorher zu lesen, da es ja hier um eine Familiengeschichte geht. Susanne Popp schreibt mit einem ansprechenden und lebendigem Schreibstil. Mich hat er von Anfang an in seinen Bann gezogen, sodass ich das Buch eigentlich kaum noch aus der Hand legen konnte. Die Handlung ist aus verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten bzw. in verschiedene Handlungsstränge aufgebaut. Das sorgt für viel Abwechslung und Spannung. In diesem Teil hat man auch mehr über den Tee und den Teehandel zur damaligen Zeit erfahren. Auch die "Schwierigkeiten der Frauen" wurden wieder toll dargestellt. Die historischen Begebenheiten wurden toll mit Fiktion verknüpft. Beim Lesen weiß man nicht was nun wahre Begebenheiten waren und was Fiktion. Erst als ich das Nachwort gelesen habe, wurde es deutlicher. Ein bisschen schade fand ich, dass der Jüngste, Friedrich, recht blass geblieben ist. Hätte gerne auch mehr über seinen Weg erfahren. Was mir auch wieder gar nicht gefallen hat, war das abgehackte Ende. Im Epilog wird wieder ein riesiger Zeitsprung von 35 Jahren gemacht. Find ich sehr schade, denn ich hätte gerne noch mehr über den Weg der Kinder erfahren. Mein Fazit: Eine wirklich gut gelungene Fortsetzung mit der nächsten Ronnefeldt-Generation. Durch das abgehackte Ende vergebe ich allerdings nur 4,5 Sterne, aber eine klare Leseempfehlung gibt es trotzdem.