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Rebecca

Posted on 8.5.2022

Rezension: „The Rules we break“ von Maya Hughes Das Cover zu dieser Geschichte ist in herbstlichen Farben, eine Mischung aus vielen Braun- und Orangetönen gehalten und passt von der Gestaltung her großartig zu den Vorgängerbänden, auch wenn es farblich für meinen Geschmack etwas zu nah an „The Second we met“ ist. Die Front ist erneut in waagerechten Streifen, die wie Pinselstriche wirken, verziert, während der Titel selbst in den einzelnen Bereichen platziert worden ist. In der oberen linken und der unteren rechten Ecke sind in die Mitte hereinragende Blätter und Zweige abgebildet, die in Kombination mit der Farbgebung ein eher herbstliches Feeling hervorrufen. „The Rules we break“ wirft als Titel einige Fragen auf. Welche Regeln werden gebrochen und vor allem: In welchem Bereich? Geht es um etwas Kriminelles? Oder nur um Gefühle? Es klingt nach etwas Verbotenem, was die Frage nach dem Inhalt gleich noch ein bisschen reizvoller gestaltet. Ich war auf jeden Fall sehr neugierig, was mich bei LJ und Marissa erwarten würde, denn schon seit drei Bänden sind regelmäßig Andeutungen und Teaser gefallen, sodass ich es kaum aushalten konnte, bis die beiden endlich ihre eigene Geschichte bekommen haben. Charaktere Marissa ist eine quirlige, freche und loyale junge Frau, die nach einem Brand in ihrem Wohnhaus mit bei ihrem besten Freund LJ und dessen Freunden im ‚Puff‘ eingezogen ist. Sie kann absolut nicht kochen und wenn sie es doch mal wieder versucht, kann man davon ausgehen, dass dabei/danach jemand in Lebensgefahr schwebt. Zu ihren Eltern hat sie kein sonderlich gutes Verhältnis, denn ihre Mutter ist ziemlich egoistisch und hat sich noch nie wirklich um sie gekümmert, während ihr Vater die Familie verlassen hat, als sie gerade acht Jahre alt gewesen ist. Aus diesem Grund ist Marissa zutiefst verletzt, hat sie große Angst vor dem Verlassen werden und lässt niemanden nah genug an sich ran. Trotzdem ist sie gewissermaßen auch ein Teil von LJ’s Familie. Dort wird sie von allen geliebt und das nicht nur, weil sie dem Familienvater mit einer Knochenmarkspende das Leben gerettet hat. Marissa hat eine recht anstrengende Persönlichkeit, oftmals hat sie unerklärlicherweise zickige Phasen und dann ist sie wieder total aufgedreht, was nur schwer nachzuvollziehen gewesen ist. LJ und Marissa sind beste Freunde. Seit der Grundschule sind sie für gewöhnlich nur noch im Doppelpack anzutreffen gewesen. Er hat im Vergleich ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Familie und würde alles für sie tun. LJ ist Football-Spieler, zielstrebig, verantwortungsbewusst und fiebert dem Draft entgegen. Auch wenn er eigentlich alles daran setzen müsste, um seine Chancen zu verbessern, kümmert er sich aufopferungsvoll um Marissa und ihre Probleme oder seine Familie. LJ hat einen großen Beschützerinstinkt inne, ist total süß und eigentlich kann sich jeder nur wünschen, jemanden wie ihn zum Freund zu haben. Schreibstil und Handlung Der Schreibstil von Maya Hughes war auch in diesem Abschlussband wieder sehr locker, leicht und flüssig, sodass ich ein sehr angenehmes Leseerlebnis hatte – zumindest was den stilistischen Teil angeht. Die Geschichte von LJ und Marissa ist durchgehend in der ersten Person, jeweils aus den abwechselnden Sichtweisen der beiden, geschrieben, trotzdem muss ich leider gestehen, dass ich sowohl ihre Gedanken als auch Gefühle teilweise nicht wirklich verstanden habe. Ich konnte nicht die Verbindung zu ihnen aufbauen, wie es in den Vorgängerbänden und mit den dortigen Protagonisten immer der Fall gewesen ist. Aus diesem Grund konnte mich die Geschichte wohl auch nicht wie sonst mitreißen. Es gab zwar einige schöne Dialoge zwischen den Protagonisten, jedoch fehlte mir persönlich sowohl die Spannung als auch ein bisschen die Tiefe. Die Freundschaft zwischen LJ und Marissa war deutlich spürbar, aber sobald es an intensivere Gefühle wie Verliebtsein oder gar Liebe ging … – Sorry, aber mich haben sie damit beide nicht erreichen können. Inhaltlich bekam man mit „The Rules we break“ eine Friends-to-Lovers-Romance in Kombination mit einer New-Adult-College-Romance geboten. Beides lese ich sehr gerne, auch wenn das College-Setting ruhig ein wenig ausgeprägter hätte sein dürfen. Gefreut hat mich auch hier wieder, dass wir eigentlich allen bereits bekannten Charakteren aus Band 1, 2 und 3 wiedergetroffen haben und sie auch einen kleinen Anteil an der Geschichte hatten, denn wenn es nach mir ginge, dürfte diese Reihe ruhig noch ein paar weitere Bände haben. Das größte Problem, was ich diesmal leider mit der Geschichte hatte, bezog sich auf das Verhalten von LJ und Marissa miteinander. Immer sind sie darauf bedacht sich gegenseitig zu beschützen und haben aus diesem Grund auch eine ganze Menge Geheimnisse voreinander und lügen einander an. Ein Aspekt, der in so einer engen Freundschaft wie die beiden sie haben sollen, ein absolutes No-Go ist und jegliche Freundschaft für mich nicht wirklich glaubwürdig gestaltet. Beide Protagonisten waren in ihren Grundzügen zwar sympathisch, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, als würden sie sich im Verlauf der Geschichte weiterentwickeln, denn ihre Situation ist nunmal schon seit Ewigkeiten dieselbe. Irgendwann hat mich auch dieses ständige Bestreiten der Gefühle füreinander nur noch genervt, weil eben das Gegenteil anhand der einzelnen Beschreibungen offensichtlich gewesen ist. Gerade in Bezug auf Marissa fand ich ihr Verhalten und ihre Gefühlsregungen (oder auch Stimmungsschwankungen) größtenteils viel zu überzeugen und für den Leser nicht unbedingt authentisch dargestellt. Tja, da es leider die Protagonisten gewesen sind, die mir am meisten Probleme bereitet haben, wurde mein Lesevergnügen dadurch bei diesem letzten Band der „Fulton University“-Reihe leider etwas geschmälert. Trotzdem werde ich Reihe insgesamt in positiver Erinnerung behalten! Fazit Leider bleibt der Abschluss der „Fulton University“-Reihe um einiges hinter seinen Vorgängerbänden zurück. Teilweise war ich wirklich berührt von der Geschichte, teilweise konnte sie mich aber auch überhaupt nicht überzeigen. Schade! – aber trotzdem in Ordnung. Bewertung: 3  von 5 Sternen

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