Gabriele
Essen um sechs oder Kochen ist Chemie Elizabeth Zott wurde in eine Zeit hineingeboren, als es intelligenten Frauen noch schwer gemacht wurde zu zeigen, wozu sie fähig sind. Ihre Passion war die Chemie. Doch 1961 traute man Frauen noch nicht zu, selbstständig zu denken und zu forschen. Männer hatten das Sagen und wollten es sich nicht nehmen lassen. Statt ihre Arbeit anzuerkennen, wurde sie immer wieder zu einer Hilfskraft degradiert. Als Celvin Evans entdeckte, was ihn steckte und sich mit ihr zusammentat, wurde das von den Kollegen misstrauisch beäugt. Nachdem Elizabeth ihren Job verloren hatte, wurde sie in ihrem eigenen Labor ausgenützt. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten erhielt sie die Möglichkeit, in einer Kochsendung im Fernsehen ihr Wissen weiterzugeben … Die Amerikanerin Bonnie Garmus hat als Debüt einen unterhaltsamen Roman geschrieben, den ich sehr gern konsumiert habe. Obwohl viele entrüstende und traurige Ereignisse diese Gesellschaftskritik prägen, konnte ich des öfteren laut auflachen. Der Schreibstil ist erfreulich leicht, ohne ins Triviale abzugleiten. Die geschilderten Personen - einschließlich des Hundes mit dem ungewöhnlichen Namen Halbsieben - haben sich in mein Herz geschlichen. Einzig der Schluss war vielleicht etwas übertrieben. Aber das lässt sich nach dem Gesamteindruck gut verkraften. Die Schauspielerin und Synchronsprecherin Luise Helm liest das Buch mit einer so angenehmen Stimme, dass ich jede der 828 Minute genoss und mich im Gegensatz zu anderen Hörbüchern auch mal in Ruhe hinsetzte, um ohne Nebenbeschäftigung einfach nur zuzuhören. Für mich war das eine rundum gelungene Unterhaltungslektüre!