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damarisdy

Posted on 25.4.2022

Ich habe mir den Titel "Jeder Tag für dich" von Abbie Greaves auf Bookbeat angehört und möchte nachfolgend meine Eindrücke zur Geschichte mit euch teilen. Hierbei handelt es sich um mein erstes Werk der Autorin, von der ich bisher weder gehört, noch gelesen habe. Der Leser taucht hier in die Welt der Hauptprotagonistin Mary O'Connor ein, die seit Jahren Ausschau nach ihrer großen Liebe Jim hält, der einst spurlos verschwand. Als sie dann auf eine Reporterin trifft und die beiden Frauen Freundinnen werden, kommen sie Jim's Spur mehr und mehr auf die Schliche. Hier steht jedoch eine Menge auf dem Spiel, allem voran Mary's Herz... Abbie Greaves schreibt ihren Roman aus der Sichtweise der Hauptfigur Mary in der dritten Person im Präsenz, was zunächst einmal etwas gewöhnungsbedürftig ist. Nach und nach fühle mich zwar in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ein, kann aber nicht recht warm mit ihr werden. Ihr Verlust ist zwar tragisch, daher ist es auch verständlich, dass sich eine gewisse Schwere durch das Werk zieht. Diese nimmt für meinen Geschmack dann aber doch zu sehr Überhand und zog mich beim Lesen bzw. Hören eher runter. Auch die anfängliche Neugier auf den Charakter Mary dehnt sich nicht wirklich aus, die Protagonistin ist einfach zu sehr in ihrer Traurigkeit gefangen und kreist immer wieder darum und um sich selbst. Ihr Tagesablauf ist stets der Gleiche und hat mich dann irgendwann ziemlich gelangweilt. Hier hätte ich mir deutlich mehr Hoffnungsschimmer und Abwechslung auf Seiten der Story und der Charakterentwicklung gewünscht. Die Vergangenheit, in die der Leser blickt, finde ich ein wenig interessanter, als die Gegenwart, zumindest bis auf die Reporterion getroffen wird. Die bringt zumindest etwas frischen Wind rein. Aus der damaligen Sicht erleben wir die Kennlerngeschichte von Jim und Mary, die unterhaltsam ist, aber auch nicht richtig überzeugt. Die Emotionen und Gefühle wollen einfach nicht recht auf mich überspringen. So verliere ich leider auch ein wenig das Interesse an der Auflösung des Ganzen oder auch dem großen Wiedersehen, auf welches man ja eigentlich hinfiebern sollte :-( Generell fühlte sich das Buch auch nicht nach einer Liebesgeschichte an, ich würde es eher als Drama bezeichnen. Eine Frau auf der mehr oder weniger passiven Suche nach ihrer verlorenen Liebe mit "Und täglich grüßt das Murmeltier"-Vibes. Einzig positiv ist für meinen Geschmack der Abschluss der Geschichte, der noch recht unerwartete Dinge mit sich bringt und bei dem auch noch ein wichtiges und sensibles Thema angesprochen wird. Herausreißen konnte dies für mich jedoch nichts. Der eher unnahbare Schreibstil in der dritten Person und durch die ganze sich durch das Buch ziehende Melancholie war für mich leider auch nicht wirklich angenehm und eher zäh. Von "Jeder Tag für dich" habe ich mir mehr erhofft und dachte, dass hier sehr viel eindringlicher mit meinen Emotionen gespielt werden würde. Leider hat mich vieles an der Geschichte kalt gelassen und mir waren die Figuren einfach nicht spannend und eindringlich genug gestaltet. Daher vergebe ich keine Lese-, Hör- und Kaufempfehlung und nur zwei von fünf Sternen **

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