schokoflocke
" Wählen Sie immer das Leben " " Denn ich kenne mich mit Verlust aus. Ich kenne seine Gestalt, seine Schwächen, seine Ecken und scharfen Kanten. Ich habe seine Koordinaten gespürt. Man kann sagen, ich kenne ihn in- und auswendig. " Ihre Arbeit im Fundbüro nimmt Dot sehr ernst und sie verspürt immer eine große Freude und Zufriedenheit, wenn verlorene Dinge zu ihren Besitzern zurückkehren. Aus eigener Erfahrung weiß Dot nämlich, dass man so Manches im Leben unwiderruflich verlieren kann. Der Titel und das Cover haben mich in die Irre geführt und ich hab eine humorvolle, leichtfüßige und warmherzige Geschichte erwartet. Weit gefehlt ! Hier geht es um Trauer, Verlust, Trauma, Selbstmord und Demenz , lauter unschöne Seiten des Lebens, um das Schwermütige etwas abzumildern, auch um die Macht der Erinnerung und Mut zum Neuanfang. Irgendwo im Kern ist die Geschichte traurig, emotional und tiefgründig, leider in der Umsetzung kommt das nur geschwächt zum Ausdruck. Es gibt zu viel nebenher, vor allem die Ereignisse im Fundbüro, die unnötig sind, zu detailliert beschrieben und irgendwie störend im Lesefluss und die Geschichte braucht deswegen zu lange, bis sie sich entfalten kann. Auch die Charaktere fand ich nicht überzeugend gezeichnet und ich konnte auch keine Bindung aufbauen. Es gab durchaus paar schöne und ergreifende Momente und das hoffnungsvolle Ende hat mir auch gefallen, aber gesamt gesehen fand ich das Buch durchwachsen und nicht wirklich fesselnd.