Christin
Bei dem Buch handelt es sich nicht nur um den Debütroman der Autorin, sondern auch um den ersten Teil einer Dilogie. Schon im Prolog wird man förmlich zwischen die Seiten gezogen. Die Autorin schaffte es, eine realistische Dystopie wunderbar mit wichtigen Themen wie zum Beispiel Missbrauch und toxischen Beziehungen zu kombinieren. Die Themen wirkten auf mich authentisch umgesetzt, nachvollziehbar ohne dabei wie ein Lehrbuch zu berichten. Besonders positiv möchte ich hervorheben, dass Mia M. Hope die Geschichte mit genug Tiefe erzählt, wichtigen Momenten Zeit gibt und die Entwicklung der Charakterzüge Stück für Stück stattfindet. Es ist ein schleichender Prozess, den der Leser hautnah erleben darf. Jedoch gab es eine Aussage, die auf mich sehr toxisch wirkte. Sicherlich gehören sie zur Handlung und sollteauch eine gewisse Naivität zeigen, anderseits könnte sie unfassbar stark triggern, trotz der Warnung, die man am Ende des Buches findet. Zumal die Autorin diese Aussage zwar trifft, aber nicht explizit aufklärt, wie falsch der Gedanke eigentlich war. Es ist ein schmaler Grat. Vielen Lesern würde es vielleicht gar nicht auffallen, daher möchte ich betonen, dass dies MEINE Meinung ist. Die Charaktere wirkten wie die Handlung sehr authentisch. Sie hatten genug Tiefe und waren auch individuell. Besonders Jo, sie ist noch sehr jung, für ihr Alter zwar einerseits reif, aber trotzdem an manchen Stellen unfassbar naiv. Dieser Mix macht sie menschlich, ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehbar. Sie ist keine perfekte Protagonistin, sondern ein echter Mensch und sympathisch. Ein realitätsnaher Roman mit wichtigen Themen und einem sehr interesanten Szenario. Bekommt definitiv eine Empfehlung von mir, aber bitte die Triggerwarnung beachten. 4,5/5 ⭐