runenmaedchen
„Butter“ geht zwar nicht runter wie Öl, ist aber schmierig genug, um durch die Geschichte zu gleiten. Es geht um die Journalistin Rika, die ihre nächste Story rund um über die Serienmöderin Manako Kajii aufbauen möchte. Letztere soll etliche Männer mit ihrer buttrigen Kochkunst verführt und anschließend ermordet haben. Dem Leser wird ziemlich schnell und oft verdeutlicht, dass Butter in Japan Mangelware zu sein scheint. Und es stimmt: 2015 wurde in unseren Medien bekannt, dass Butter importiert wurde, da der Nachwuchs in der Landwirtschaft fehle. Ich habe das Hörbuch gehört, welches von Madiha Kelling Bergner angenehm eingesprochen wurde. Dennoch schweifte ich beim Hören häufig ab, was sehr wahrscheinlich an einer der viel zu langen kulinarischen Beschreibungen lag und nicht an der Sprecherin. Was ich schade fand, war, dass die Kapitel nicht beziffert wurden. Da war das „Zurückspulen“ komplizierter und zeitaufwendiger als es hätte sein müssen. Inhaltlich war es wieder ein gesellschaftskritischer Roman, wie man es von asiatischer Literatur mittlerweile gewohnt ist, der Kriminologie mit Kulinarik miteinander verbindet. Prinzipiell hat es mir ganz gut gefallen, allerdings wurde meines Erachtens zu viel Gewicht auf die Kochkunst gelegt. Anfangs war es total interessant wie Rika und Manako kommunizierten, es hätte aber auf Dauer nicht so ausschweifend sein müssen. Ansonsten eine tolle Idee, mehr als drei Sterne kann ich dennoch aus besagtem Grund nicht geben. Wer aber gerne über Kulinarisches liest, kommt definitiv auf seine Kosten und wird das Buch lieben!