ginnykatze
„Bleib deinen Freunden nahe und deinen Feinden noch näher.“ Im Jahr 1812 wird der Bischof von London erschlagen in einer alten Krypta neben der verwesten Leiche eines unbekannten Mannes aufgefunden. Keiner weiß, was hier vorgefallen ist und die Rätsel, die es zu lösen gibt, kann eigentlich nur einer aufklären: Sebastian St. Cyr. Der Erzbischof von Canterbury bittet den Adligen um seine Hilfe. Er sagt zu, denn die letzte Person, die den Bischof lebend gesehen hat, ist Miss Hero Jarvis. Sebastian versucht nun, die Umstände in der alten Krypta aufzuklären, aber die Ermittlungen sind gefährlich und immer wieder geschehen Dinge, die so nicht vorauszusehen waren. Auch Hero forscht nach und dann treffen die Beiden wieder aufeinander. Kapitel 9: „Wie bitte? Ihr wollt sagen Ihr findet die Vorstellung, durch London zu spazieren und dabei wie ein hundert Jahre alter Leichnam zu riechen, nicht reizvoll?“ Irgendetwas ist dieses Mal aber anders und Sebastian zweifelt an sich selbst.? Auch Hero benimmt sich sehr merkwürdig. Schaffen sie es trotzdem, den Mörder zu entlarven, bevor noch eine Leiche auftaucht? Fazit: Auch in „Die Gräber von Tanfield Hill“, dem 5. Fall ihrer historischen Krimireihe mit Viscount Devlin Sebastian St. Cyr, nimmt mich die Autorin C.S. Harris mit in die Vergangenheit und nach London ins Jahr Anno 1812. Das gelingt ihr wieder hervorragend, denn gleich bin ich mitten in der dunklen Krypta gefangen und mein Kopfkino läuft auf Hochtouren. Der gewohnt flüssige Schreibstil lässt sich gut lesen und ich kann nicht aufhören, bevor ich die letzte Seite ausgelesen habe. In diesem Buch beschreibt die Autorin die Umgebung und den ewig fallenden Regen so klar und deutlich, dass ich ihn auf meiner Haut zu spüren glaube. Bei den Charakteren lernen wir neue kennen und die alten werden noch weiter beleuchtet. Sebastian gefällt mir schon von Anfang an. Lady Hero ist noch ein wenig steif, aber ich mag sie irgendwie trotzdem. Es gibt die guten und die bösen Figuren und alle bekommen hier ein Gesicht. Ich kann mit ihnen fühlen, lachen und weinen und auch schon mal aggressiv werden. Nicht immer ist die Spannung auf höchstem Niveau, muss sie aber auch nicht, denn die Autorin versteht es hervorragend, durch die kurzen Kapitel und die schnellen Szenenwechsel einen Sog entstehen zu lassen, dem man sich nicht entziehen kann. So manches Mal halte ich die Luft an, weil ich die Szene direkt vor meinen Augen sehe. Ein spannender historischer Krimi den ich nicht aus den Händen legen konnte. Ich bin ein Fan dieser Reihe und freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall. Von mir kommt hier eine ganz klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.