meinnameistmensch
Dieses Buch hat mich vom Cover und dem Klappentext direkt angesprochen, so dass ich neugierig war, was mich hier wohl erwarten würde. Und ich wurde definitiv überrascht. Die Autorin Irene Solà entührt die Leser_innen in die Pyrenären und entwirft ein Labyrinth aus Kurzkapiteln, aus denen sich erst nach und nach ansatzweise ein Gesamtbild bildet. Dabei wechselt sie oft die Zeiten und die Erzählperspektiven, was zu Beginn erst verwirrend erscheint. Inhaltlich geht es um ein Dorf in den Pyrenäen und Ereignisse, die sich vom Mittelalter, über den spanischen Bürgerkrieg, bis in die Jetztzeit vollziehen. Ob nun Geburten, Todesfälle, Naturkatastrophen, Liebschaften oder die Jagd, all diese grundlegenden Erfahrungen werden aus der Perspektive von Menschen, Tieren, den Bergen, oder auch den Hagel geschildert und so verschiebt sich nach und nach die Trennung zwischen der Welt der Menschen und der Flora und Fauna. Die Sprachweise der Autorin ist poetisch, direkt und manchmal auch fäkalisch und fordert dazu auf, viele Stellen mehrfach zu lesen. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte auf jeden Fall viel Zeit mitbringen.