Marcus Jordan
Ich bewerte hier gleich die ganze Reihe bis inklusive "die verschwundene Maria". Dann nämlich war ich raus. Suter erzählt schon sehr gut. Aber wenn bei mir die Augen vielleicht größer sind als der Magen, dann ist bei ihm das Schreiben größer als das Geschriebene. Oder so.... Also ich meine, wenn ich mich vielleicht gerne reden höre, dann glaube ich liest Suter sich gerne selber. Es ist so oft so lang. Und so alles nochmal. Und so unangenehm, wie er einem dauernd seine offensichtlich höchstpersönlichen Abneigungen und Leidenschaften reindrückt. ich mag ja eh keine Krimis und sie passieren mir selten. Aber manchmal reichts zu nichts anderem. Bei der Allmen-Reihe war ich auch zunächst echt angefixt. Ein völlig dekadenter Bonvivante stolpert durch irgendwelche kunstkriminalen Recherchen und wird dabei überhaupt nur durch seinen very streetwise, illegalen, südamerikanischen Diener, Hauselfen, Gärtner und Mitarbeiter gerettet. Suter schont seine Hauptfigur nicht und versucht nicht zu verbergen, dass er mit dem Scheisskerl sympathisiert. Und das Ganze marschiert recht munter und einfallsreich los. Eher nicht spannend allerdings. Und über die Bände bewegt man sich von einem etwas gehobenen Restaurant, über Hausmannskost zum fast food und verlässt dann letztlich mit flauem Magen das Geschehen. Wenn Suter dann "die dunkle Seite des Mondes".