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buchstabenpoesie

Posted on 14.4.2022

*Inhalt* Als Maya aufwacht, weiß sie nicht wo sie ist und kann sich an beinahe nichts der vergangenen zwei Jahre erinnern. Sie befindet sich im tiefsten Wald in einem Lager eines jungen Mannes. Dieser ist nicht gerade gesprächig und reagiert auf ihre Fragen nicht. Maya befürchtet schlimmstes, womöglich wurde sie von dem Eremiten Reed entführt. Immer wieder versucht sie aus dem Wald zu entkommen, doch Reed findet sie stets und bringt sie zurück ins Lager. Erst nach und nach öffnet sich ihr Reed ein wenig und auch Maya erlangt Bruchteile ihrer Erinnerungen wieder. Für sie steht fest, sie möchte umgehend zurück in die Stadt, denn nicht nur ihre Eltern machen sich sicherlich Sorgen, sie erhofft sich auch, dass sie dort an ihre vollständigen Erinnerungen zurück erlangt. Doch dafür muss sie laut Reed noch bis zum Frühling warten, denn der Winter steht bevor und der Weg in die Stadt ist bei der Kälte aufgrund des langen Weges nicht machbar. Doch der Winter verlangt den beiden alles ab… *Beschreibung* Das neue Buch der Autorin Mila Olsen „Wo die Blätter und Sterne tanzen“ ist ein eigenständiger Roman, der uns daran erinnert, dass wir manchmal neue Kraft und Energie in der Natur finden können und man zum Leben eigentlich nicht viel benötigt. Die Autorin beweist mir ihrem Roman, dass sie ein Händchen für besondere Geschichten hat und stets Herzblut in ihre Bücher einfließen lässt. Mit ihrer guten Recherche zum Überleben in der „Wildnis“, des Lebens eines Eremiten und zur Amnesie, konnte Mila Olsen mich von ihrer Geschichte überzeugen. Dabei schreibt die Autorin authentisch, gefühlvoll und spannungsgeladen wie sich Maya und Reed mit ihren ganz eigenen Vergangenheiten begegnen und dabei sich selbst finden. Dabei hat mich Mila Olsen häufiger auf eine falsche Fährte gelockt und ich habe immer wieder spekuliert. Bis zu den letzten ca. 100 Seiten war für mich nie absolut sicher, wie das Buch enden wird und was Maya in ihrer Vergangenheit erlebt hat. Der rote Faden und die wichtigen Themen bleiben das gesamte Buch hin im Vordergrund, sodass die Grundidee nicht verloren geht und man sich in einer möglichen Vielfalt von Themen verliert. Durch die Beschreibungen des Waldes, den Gezeiten und der Lagers von Reed führt und Mila Olsen an einen außergewöhnlichen und gleichzeitig wundervollen Ort, der uns das Gefühl gibt, ebenfalls in den Wäldern Maines zu sein. Die grandiosen Beschreibungen von Reeds Fähigkeiten, seinem Atem, seinem Duft und den Beschreibungen der Herstellung von Mahlzeiten tun ihr übriges dazu. Dadurch wurde das Buch zu meinem Wohlfühlort in einer schnelllebigen Welt. Bereits auf den ersten Seiten werden wir unmittelbar in die Szenerie und die Handlung eingeführt ohne, dass sich der Anfang lang hinzieht. Dabei spürt man, wie sehr Reed in seinem Leben als Eremit gefangen ist und auch wie stark Mayas Verunsicherung über ihre Situation ist. Wir lernen relativ schnell das Lager von Reed kennen, wie er sich im Wald zurecht findet und wie ein Leben fernab der Zivilisation aussehen kann. Maya als Charakter ist herzlich, neugierig und begeisterungsfähig. Sie ist eine absolut liebe Person, die von starken Ängsten verfolgt wird. Anfänglich wirkt sie vielleicht sogar naiv, blauäugig, eingeschüchtert. Dies ist für ihre Situation selbstverständlich. Gleichzeitig zeigen diese Unterschiede ihre Entwicklung über die Handlung hinweg auf. Insgesamt fand ich Maya sympathisch und konnte mich auch gut in sie einfühlen. Die meisten ihrer Handlungen waren für mich nachvollziehbar und verständlich. Mit Reed ging es mir ähnlich wie mit Maya. Anfänglich fand ich unterkühlt und herrisch. Doch über die Seiten hinweg ist es mir noch mehr ans Herz gewachsen als Maya. Reed ist hilfsbereit, gefühlvoll und unfassbar lieb. Am liebsten hätte ich ihn an einigen Stellen in den Arm genommen. Obwohl er so selbstständig ist, merkt man, dass tief in sich noch ein Kind ist. Ich mochte es, dass er selber nicht viel geredet hat und auch Mayas langen Monologen ablehnend gegenüber stand. Des Weiteren war es wirklich authentisch, dass Reed nicht alles wusste und häufig nach Worten gesucht hat, wenn er sich ausdrücken wollte. Neben Maya und Reed ist Odin zu meinem heimlichen Held geworden. Odin ist ein Rabe und der wohl beste und einzige Freund von Reed. Ich war wirklich begeistert davon, was der Rabe alles kann und fand es gleichzeitig unheimlich interessant. Eigentlich sollte jeder einen Odin an seiner Seite haben, der einem ein wenig den Weg ebnet, einen aufheitert und in der Not schützt bzw. warnt. *Fazit* Für mich war das Buch tatsächlich nicht nur ein Roman, der mich von seinem wunderschönen Titel und einen einzigartigen Inhalt überzeugen konnte. Mich hat es vor allem auch zwischen den Zeilen angesprochen. Ich habe oft darüber nachgedacht, in welcher Welt wir eigentlich leben. Dass wir eine Konsumgesellschaft sind, die stets versucht immer höher und weiter hinaus zu kommen, der jegliche Bodenständigkeit abhanden gekommen ist und dass die Natur uns soviel mehr geben könnte. Wir sollten wohl alle etwas werden wie Reed. Ich habe Maya an einigen Stellen beneidet, dass ihr Schicksal sie zu Reed in den Wald gebracht hat und sie hier zu sich selbst gefunden hat. Dass sie ihre Ängste dort hinter sich lassen konnte und viel befreiter und selbstbewusster dort wurde, als sie es Zuhause in der Stadt war, wo es ihr an nichts gemangelt hat und sie alles hätte haben können. In erster Linie ist es aber ein ganz wundervoller Roman, der zauberhafte, authentische und niedliche Charaktere hat, der über viele Spannungselemente verfügt und der die Szenerie grandios herüber bringt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, dem dieses Buch nicht gefallen wird. Mich konnte es absolut begeistern! Von mir gibt es *5 Sterne* und eine Leseempfehlung!

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