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rebecc4

Posted on 8.4.2022

Der seltsame Fall der Alchemisten-Tochter von Theodora Goss erzählt die Geschichte Mary Jekylls, die sowohl in die Ermittlungen mehrerer Mordfälle verwickelt, in den Genuss der Zusammenarbeit mit Mr. Watson und Sherlock Holmes gerät als auch viele weitere Situationen erlebt, die für eine junge Dame ihrer Herkunft und die Zeit, in der das Buch spielt, wahrhaft ungewöhnlich sind. Das Buch stellt den Auftakt der Reihe um die außergewöhnlichen Abenteuer des Athena-Clubs dar, bereits zwei weitere Bände sind erschienen. So verwundert es nicht, dass es in diesem Band eher um das Zusammentreffen der Mitglieder des Athena Clubs, allesamt interessante junge Frauen und spannende Persönlichkeiten, geht als um größere Abenteuer. Hier offenbart sich die leichte Schwäche des Buches. Während sich die Autorin auf die Hintergründe und Vorstellungen der Protagonistin als auch ihrer Begleiter:innen fokussiert, verbleibt der ermittelte Mordfall etwas im Hintergrund. Die Stimmung des Romans würde ich mehr als seicht und mit angenehmem Tempo beschreiben denn als zu actionlastig. Etwas, das man missen, aber genauso auch genießen kann, entführt das Buch so nicht nur in eine andere Zeit, sondern bringt auch passend die Stimmung der Zeit an Leser:innen heran. Bemerkenswert nebst interessanter Beschreibungen der Hintergründe und Romanvorlagen der Protagonist:innen im Klappentext des Buches finde ich viel mehr die angenehme Lesart dessen, was ich als passend eingewobenen Feminismus bezeichnen würde. Das Buch spielt in einem grauen London des 18.-19. Jahrhunderts mit all den gesellschaftlichen Zwängen, die junge Menschen, insbesondere Frauen, zu durchleben haben. Diese werden benannt und von den Protagonist:innen nicht nur durchlebt, sondern auch angesprochen, diskutiert, umgangen oder bekämpft. Ebenso lehnt eine junge Protagonist:in gänzlich die ihr durch ihr biologisch zugeschriebenes Geschlecht auferlegten Zwänge und Vorgaben ab und geht ihren eigenen Weg - mit positiver wie negativer Reaktion der weiteren Protagonist:innen. Manch eine Reaktion hätte ich mir positiver oder durchdachter gewünscht, gleichwohl wirken sie im Rahmen des Zeitraums passend und die Reaktionen insgesamt sind überwiegend positiv. Ich sehe dies also eher als Pluspunkt des Buches. Nachdem dieses Buch seicht in die Geschichte eingeführt und die Gruppe zusammengeführt hat, würde ich mir vom zweiten Band nun deutlich mehr Spannung erhoffen und erwünschen. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich werde den Nachfolgeroman gerne lesen.

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