Maya Rottenmeier
Achtung: Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Zur Umsetzung: Nach dem Prolog lande ich in Tessas hoffnungsloser Welt. Umgeben von ihrer kaltschnäuzigen Mutter und deren schmierigen Lappen von Ehemann schaue ich mich um und mag kaum glauben, was hier von Tessa verlangt wird. Es wird rau, dunkel und die Luft um Trigger und Tess brennt lichterloh. Wie die beiden miteinander umgehen, mag auf Außenstehende grob und ab und an durchgeknallt wirken, aber sie brauchen es genau so. Sie sind auf grausame Weise zerbrochen und nur zusammen ergeben ihre Splitter ein Ganzes. Diesmal schlüpfe ich kurzzeitig in eine weitere Perspektive, was für mich nicht notwendig gewesen wäre, aber nicht stört. Ich erlebe nachtschwarze Spannungsbögen, derbe explizite Szenen und frage mich einmal mehr: Wem können sie vertrauen? Wer ist der Maulwurf? Nachdem ich im 1. Band um Tessas Vergangenheit im Unklaren gelassen wurde, tauche ich jetzt immer wieder durch Rückblenden und Erzählung von ihr darin ein. So wird einiges für mich nachvollziehbar und ich möchte Clark und ihrer Mutter so verschiedenes an den Kopf werfen, was nicht nur aus Worten besteht. Trigger ist für mich an vielen Stellen heikel, doch er kann nicht aus seiner Haut, auch wenn Tess ihm guttut. Keiner ändert sich über Nacht, egal, wie sehr man es sich wünscht. Und dass er sich treu bleibt, macht für mich die Story authentischer. Was sich nicht geändert hat: Mein Abzug ist keinem Spannungsabbruch geschuldet, sondern einzig und alleine der holprigen Übersetzung. Mein Fazit: Wer kein Problem mit brutalen Szenen hat, Kaltblütigkeit und groben expliziten Momenten, der liest hier genau richtig. Wessen Herz sich nach Romantik und Rosenblüten sehnt, greift bitte nicht zu. Für mich wurde es Zeit, wieder in diese schwarze Seite der Romance einzutauchen. Zwischen all der „Heile-Welt-Bücher“ benötige ich ab und an so eine aufwühlende andere Story, die die dunklen Bedürfnisse in mir anspricht. Und nun muss ich wissen, wie es mit Tess und Trigger weitergeht. Die beiden sind so heiß miteinander und die Gefahr, in der Tess schwebt, ist nur schwer zu ertragen, ohne gleich weiterzulesen. Von mir erhält „Fight the Demons“ 4 pechschwarze Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung für alle Fans dieses Genre.