Volker Oppmann
Ich bin ehrlich gesagt ein wenig hin- und hergerissen bei diesem Buch. Einerseits ist es total spannend, mehr über die Kindheit und Jugend von Trevor Noah zu erfahren sowie insbesondere die Gesellschaft in Südafrika sowohl während als auch nach Ende der Apartheid. Trevor Noah hat seinen eigenen Weg gefunden, mit den Schwierigkeiten, Problemen und Ängsten fertig zu werden, die das Aufwachsen in solch einem System mit sich bringt – Humor. Das spiegelt sich auch im Stil des Buches wider. Immer wieder bleibt einem beim Lesen das Lachen im Halse stecken, wenn einem die Tragweite dessen, was er da gerade beschreibt, bewusst wird. So gut das an den meisten Stellen funktioniert, ist dies aus meiner Sucht aber auch gleichzeitig die Schwäche des Buches. Es gäbe eine ganze Reihe von Stellen, dann denen es sich anbieten würde, mehr in die Tiefe zu gehen, mehr über die Hintergründe zu erfahren, bleibt aber an der Oberfläche. Das ist schade, weil das Buch dort Gefahr läuft, eher ins Anekdotische abzudriften. Auch die Zeitsprünge, die Trevor Noah in der Schilderung seiner Biographie vornimmt, sind nicht immer nachvollziehbar. Vor allem aber gibt es einen Bruch zwischen seiner Kindheit und Jugend, die sehr ausführlich beschrieben wird, und dem erwachsenen Trevor Noah. Hier hätte ich mir zumindest einen kleine Überleitung gewünscht oder mehr erfahren wollen, wie er den unwahrscheinlichen Weg aus den Townships auf die Weltbühne gefunden hat. Unter dem Strich aber eine faszinierende und bewegende Geschichte, die einem Demut lehrt. Jedenfalls wünsche ich mir eine Fortsetzung, die beschreibt, wie Trevor Noah den Weg vom Raubkopierer (Musik-CDs) und Party-DJ ins Fernsehen geschafft hat ;)