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Mit „ die sieben Männer der Evelyn Hugo“ hat Taylor Jenkins Reid mich absolut umhauen können. Von Anfang an hat der Schreibstil mich mitgerissen und mich in einen Sog gezogen, sodass ich das Buch nicht mehr beiseite legen wollte. Aufgebaut ist das Buch in sieben Kapitel für sieben Ehen. Zwischen kurzer Zwischenszenen in der heutigen Zeit erzählt Evelyn Hugo Monique über Tage hinweg ihre Lebensgeschichte. Nach und nach wird ein immer umfangreicheres Bild davon gesprungen wie fake und wenig glanzvoll Hollywood in den 60er- und 70er Jahren war und welche Opfer Evelyn Hugo für ihre Karriere bringen musste. Mit jeder Seite wird der Charakter von Evelyn Hugo komplexer, immer wieder kommen neue Facetten zum Vorschein, doch auch den wichtigsten Nebencharakteren wird genug Leben eingehaucht um sie zu Personen zu machen, mit denen man mitfühlen kann und deren Handlung nachvollziehbar ist. Zwei der wichtigsten Aspekte dieses Buches sind definitiv die die „found family“, die einige Charaktere verbindet und sowie die gelungene queere Repräsentation. In die Handlung eingestreut sind immer wieder auch Presseartikel, die nochmal hervorheben wie gestellt vieles in Hollywood ist und die Story gelungen unterstützt haben. Auch Moniques Leben wird in den Gegenwartsszenen angeschnitten, doch die große Frage, warum Evelyn Hugo die unbekannte Monique als Ghostwriterin wollte bleibt bis zu den letzten Seiten offen. Hier fand ich es aber richtig, dass Monique zwar genug Seiten füllt um einen kleinen Eindruck zu bekommen, Evelyns Geschichte aber immer im Vordergrund bleibt und Moniques Szenen nur als Übergang zwischen den einzelnen Kapiteln dienen. Einen großen Kritikpunkt habe ich allerdings am deutschen Cover, denn auf dieser wird eine weiße Frau mit sehr heller Haut abgebildet, während Evelyn Hugo Kubanerin ist. Ich finde es wirklich schockierend, dass deutsche Verlage immer noch der Meinung sind, dass Whitewashing okay ist und hätte mir eine Übernahme des englischen Covers gewünscht. In die inhaltliche Bewertung des Buches möchte ich diese Kritik allerdings nicht einfließen lassen, denn „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ hat sich ganz nach oben in meinen Jahreshighlights katapultiert und konnte mich emotional bewegen, packen und inhaltlich komplett überzeugen. Obwohl die Protagonist*innen fiktiv sind schafft es Taylor Jenkins Reid immer wieder sie so facettenreich zu gestalten, dass man beim Lesen fast vergisst, dass sie eben nur fiktiv sind. Ich kann das Buch wirklich jedem nur ans Herz legen und gebe 5 Sterne.