Susanne Matiaschek
Nachdem mir schon der erste Band der Winterdreams Reihe von Ayla Dade so unglaublich gut gefallen hat, war ich umso gespannter auf den zweiten Band. Aria und Wyatt hat man bereits im Vorgänger schon kennenlernen dürfen, aber hier erreichen sie nochmal ein völlig neues Level. Aria und Wyatt gleichen sich mehr ,als sie denken. Einsam, verloren,haben sie irgendwo die Spur verloren. Wyatt kompensiert es mit Eishockey und dem Willen zurückzukehren. Aber was ist mit Aria? Aria muss erkennen, dass sie mehr als Aria und Wyatt ist. Das sie eine eigene Persönlichkeit mit Zielen, Träumen und Wünschen ist. Sie untergräbt ihr eigenes Sein, weil ihr gebrochenes Herz zu viele Narben in sich trägt. Sie kann nicht vor, sie kann nicht zurück. Alles dreht sich um Wyatt. Aber was ist mit dem Menschen Aria? Ich mochte beide wahnsinnig gern. Denn die Dämonen ihrer Vergangenheit drücken sie nieder und lassen sie kaum zu Atem kommen. Ihre Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bricht immer wieder durch. Und obwohl mir ihr ewiges Hin und Her wirklich die Nerven geraubt hat, so haben sie mir auch viel von ihren verletzlichen Seelen gezeigt. Was so viel Schmerz und Angst offenbart hat Ich möchte ehrlich sein, dieser Band ist anders, als ich erwartet hätte. Leise, sanft und trotzdem brodelt so unglaublich viel unter der Oberfläche. Ich mochte die leisen ,ziehenden Schwingungen, ich mochte die dramatischen Schübe und trotzdem hatte ich das Gefühl, die Konflikte werden nicht richtig ausgetragen und aufgearbeitet. Da ist so viel in der Schwebe, aber energisch daran gearbeitet wurde nicht wirklich. Man wartet immer wieder auf den Knall der Erlösung und des Vorankommens, aber es will einfach nichts kommen. Mir persönlich blieb bei beiden die Weiterentwicklung auf der Strecke. Wo ist das Ich? Es gibt immer nur das Wir. Was mir persönlich etwas weniger gefallen hat, weil man sich nur mit dem anderen definiert. Aber wo bleibt die eigene Persönlichkeit? Ich konnte mich jedoch in beide gut hineinversetzen und auch ihre Handlungen weitgehend nachvollziehen und trotzdem war da ein Stillstand, der alles bröckeln und auseinandergleiten ließ. Dafür punktet die Autorin mit ernsten Themen, die niemals leichtfertig behandelt werden sollten. Die Handlung rund um Camila hat mir doch einige nachdenkliche Momente beschert. Der Grund der Trennung der beiden ,war mir jedoch etwas zu wenig, zu nichtssagend. Das heißt nicht, dass es nicht Nichts ist. Es ist sogar verdammt viel. Ich hatte mir nur einfach mehr erhofft Schlussendlich ein Roman ,der mit großen Gefühlen, Ängsten und einigen Schüben Dramatik punktet. Ein solider zweiter Band, der für mich jedoch noch etwas mehr hätte sein können. Fazit: Der erste Band hat mir enorm gut gefallen. Leider kommt da Arias und Wyatts Geschichte nicht ganz mithalten. Eine Story, die sich gut lesen ließ und mich auch wirklich herausgefordert hat. Gerade weil die leisen Töne für so viel Konflikte sorgten, aber gleichzeitig eine große Sehnsucht und Qual transportieren. Ich hatte mir bezüglich des Hintergrundes einfach noch ein kleines bisschen mehr erhofft.