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Petzi_Maus

Posted on 25.3.2022

eine Mischung aus Thriller und Gruselroman; gespickt mit viel Verlagswesen 3,5 Sterne In Göteborg treibt seit 6 Jahren der Gräber sein Unwesen. Jedes Jahr am 6. November gräbt er sich durch die Erde in den Keller eines Hauses. Der oder die Bewohner*in ist danach verschwunden, es wird nur jede Menge Blut gefunden, sodass man vom Tod der Hausbesitzer ausgeht. Die Kommissarin Cecilia Wreede ist seit dem ersten Fall dabei, doch es gibt keinerlei Anhaltspunkte und die Polizei tappt vollkommen im Dunkeln. Die Lektorin Annika Granlund erhält eines Tages ein Manuskript, das vor der Tür des Verlages gelegen ist, angeblich vom Erfolgsautor Jan Apelgren, der vor 6 Jahren samt seiner Frau verschwunden ist. Der Titel lautet: "Ich bin der Gräber". Entspricht diese Geschichte der Wahrheit? Wurde sie tatsächlich vom verschwundenen Autor geschrieben oder vom Gräber? Annika und der Verlag entscheiden, das Manuskript zu veröffentlichen, mit ungeahnten Folgen. Meine Meinung: Anfangs war ich total gefesselt, ein für mich neuartiger Plot, in dem der Killer durch die Erde Löcher in Keller gräbt und sich so seine Opfer holt, und ein eingängiger Schreibstil haben mich abgeholt, die Atmosphäre ist düster und beklemmend. Der Aufbau macht das ganze spannend und rasant, denn man liest abwechselnd aus Sicht der Lektorin und später dann auch der Ermittlerin, jeweils gekennzeichnet mit dem aktuellen Datum, und zu Beginn jedes Kapitels sind zwei, drei Sätze aus dem Manuskript zu lesen, die jedoch eher aussagelos sind. Doch mit der Zeit gab es viele Wiederholungen, die Ermittlungen kamen nicht vorwärts. Und im Endeffekt haben die Polizisten auch nichts aufgeklärt. Super spannend fand ich die vielen Einblicke ins Verlagswesen, da ja das Manuskript des Gräbers vor dem Eklund-Verlag gefunden wurde und es unbedingt herausgegeben werden soll, weil der Verlag kurz vor der Insolvenz steht und sich von diesem Thriller viel erhofft. Annika Granlund nimmt eine zentrale Stellung in dieser Geschichte ein, sie gruselt sich seit ihrer Kindheit vor Kellern, was man als Leser auch wirklich gut nachvollziehen kann, denn es ist so beklemmend beschrieben. Und sie treibt die Veröffentlichung von "Ich bin der Gräber" voran, nicht nur um den Verlag zu retten, sondern weil sie Assoziationen zu ihrer Kindheit hat mit den Kratzgeräuschen und sie und ihr Mann auch kürzlich erst das Haus des verschwundenen und für tot erklärten Autors gekauft haben. Obwohl einige Verdächtige präsentiert wurden, war mir schnell klar, wer der Täter ist. Womit ich mich jedoch nicht wirklich anfreunden konnte, war der Mystery-Teil in dem Buch. Denn es werden immer wieder Wesen in der Erde erwähnt (auch im Manuskript), die unter der Erde am Fundament Kratzspuren hinterlassen. Hier hätte ich mir gerne eine reale Auflösung erhofft. Fazit: Spannender Plot mit einigen Längen; die Mystery-Grusel-Elemente haben mich leider nicht so ganz überzeugen können.

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