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kupfisbuecherkiste

Posted on 24.3.2022

Deutschland in der Nachkriegszeit: Das Land ist im Umbruch. Viele Städte bauen noch ihre Ruinen auf, die Alliierten sind mitten im Kalten Krieg. Auch in öffentlichen Behörden und staatlichen Stellen ist noch viel Handlungsbedarf: viele Positionen sind von Nazigrößen besetzt, und auch im geheimen agieren noch braune Geheimbünde wie die Wölfe Deutschlands. In diese Umgebung wird der Amerikaner Philipp Gerber gesetzt. Da ein Kriminalkommissar ermordet wird, wird Gerber auf dessen Stelle gesetzt und soll für die BRD und den amerikanischen Geheimdienst CiC ermitteln, wer diese Tat verübt hat. Gerber steht zwischen den Fronten: beide Länder haben Interesse am Täter, und so muss sich Gerber feinfühlig in die Ermittlungsarbeiten einfuchsen. Schnell trifft er auf die Journalistin Eva Herden, die für eine linkslastige Zeitung schreibt. Beide geraten in die Schusslinie ihrer Feinde. Können Sie den Fall gemeinsam lösen? Und wie beeinflusst diese Situation den Wahlkamp in dieser jungen Republik? Ralf Langroth hat mit dem Auftakt „Die Akte Adenauer“ auf den Punkt abgeliefert. Dieser Krimi ist glaubwürdig, und so gar nicht das gewesen, was ich erwartet habe. Im Gegenteil hat mich diese Geschichte sehr positiv überrascht. Deutschland ist im Umbruch, die Spuren des 2. Weltkrieges sind noch nicht beseitigt, in den öffentlichen Stellen sind Positionen mit Menschen besetzt, die dort eigentlich nichts zu suchen haben. Gerade das historische Setting ist so überzeugend beschrieben, so detailreich, dass man sich direkt aufgehoben fühlt. Autos, Zigaretten, Kleidung, ja Landstriche werden so beschrieben, dass bei mir ein innerer Film ablief. Der Autor beschreibt die Welt zwar detailreich, ohne langweilig zu wirken. Die Protagonisten sind glaubwürdig, und irgendwie ist mir dieser Adenauer im Buch sehr sympathisch, auch wenn ich nicht bestätigen kann, wieviel er mit dem wahren Präsidenten zu tun hat. Gerade Gerber ist mir mit Adenauer der sympathischste gewesen. Die Protagonistin Herden kann ich nicht so recht einschätzen, sie hinterließ bei mir eine Spur Zweifel bzgl. ihrer Loyalität. Aber gerade diese Empfindung gegenüber den Protagonisten, die Stimmung im Buch und die Thematik hat mir so gut gefallen, dass ich für mich sagen kann: auch wenn wir erst März haben, ist das eins der besonderen Bücher in diesem Jahr, das ich gelesen habe. Klare Leseempfehlung.

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