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mabuerele

Posted on 24.3.2022

„...André, dessen rationale Abgeklärtheit sich in solchen Situationen wie eine Rüstung um die Seele legte, blieb ruhig und behielt den Überblick. Er realisierte die Überforderung der Ordensfrauen, fühlte, dass er gefordert war, ihnen zur Seite zustehen….“ André Sartorius befindet sich gerade in der Klosterkirche, als eine der Nonnen erscheint und den Tod von Walburga verkündet. Wie obiges Zitat zeigt, bietet er seine Hilfe an. Beim Blick auf die Tote fällt ihm genau wie der Notärztin auf, dass etwas nicht stimmen kann. Der Fall landet bei Frank Achill und Verena Bertling. Erstere hofft, dass André die Finger aus den Ermittlungen lässt. Dabei ist der schon mittendrin. Sein erster Weg führt ihn in den Klostergarten. Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Da das Geschehen sich vorwiegend im Kloster abspielt, bekommt die Geschichte ein besonders Flair. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist durchsetzt mit feinem Humor. Der ergibt sich schon daraus, dass Frank vom Kloster so gar keine Ahnung hat. Ab und an klingt es schwarzhumorig, so zum Beispiel die Worte der Rechtsmedizinerin. „...Momentan liegen meine Kunden Schlange. Der Frühling ist immer ein guter Grund zum Sterben….“ Da alle Beteiligten Selbstmord ausschließen, muss es im Kloster eine Mörderin geben. Wie die aber finden, wenn der Zutritt nur punktuell und unter Schwierigkeiten erlaubt ist? Da hat Irena eine besondere Idee. Im Kloster selbst ist die Atmosphäre reichlich unterkühlt. Priorin Alma steht kurz vor ihrer Abdankung. Eigentlich war Walburga als Nachfolgerin vorgesehen, denn sie war allseits beliebt. Nun hat Gertrude das Sagen. Und die kommt mir mehr vor wie eine mittelalterliche Nonne: streng, unpersönlich, verbietet alles, was Spaß macht. Natürlich war sie damit mein erster Favorit für die Täterin. Allerdings ist sie nicht die einzige, denn hinter Klostermauer herrscht Neid und Missgunst. Außerdem wird dringend Geld gebraucht. Sehr genau erklärt der Autor, was mit dem Vermögen und möglichen Erbschaften passiert, wenn eine Frau ins Kloster geht. Zwar hat die Priorin genügend Spielraum, doch wie sie ihn nutzt, bleibt ihr überlassen. Damit ergeben sich weitere Motive.Für Irena wird es haarig. „...Von klein auf war sie von ihren Eltern darauf programmiert worden, einen einmal beschrittenen Weg nicht zu verlassen oder eine Mission, die sie übernommen hatte, einfach abzubrechen. Sie wusste, sie würde sich durchbeißen müssen...“ Wir befinden uns im Buch zu Beginn der Pandemie. Das sorgt für einen speziellen Humor. Wie bekommt man die Maske unter das Habit? Und bei der Polizei klingt das so: „...“Aber denk an die Abstandsregeln“, ergänzte Bertling lachend. „Ich lass mir jetzt einen zwei Meter langen Stiel an meine Handschellen schweißen, damit ich bei den Verhaftungen den Mindestabstand einhalten kann.“...“ Am Ende bleibt keine Frage offen. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Spagat zwischen Spannung und Humor ist sehr gut gelungen.

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