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fernweh_nach_zamonien

Posted on 23.3.2022

Inhalt: Was wissen wir über die Erde? Und wie sind wir zu diesem Wissen gelangt? Bill Bryson nimmt Leser:innen mit auf eine Reise durch die Zeit: beginnend mit dem Urknall, der Entstehung der Erde und des Lebens berichtet der Autor von wissenschaftlichen Entdeckungen und Fortschritten aber auch von Fehlschlägen und Misserfolgen. Eine für Kinder und Jugendliche konzipierte Wissensvermittlung in einer anschaulichen Form mit zahlreichen farbigen Illustrationen. Altersempfehlung: für Weltentdecker zwischen 10 und 111 Jahren (zum Vorlesen oder Selbstlesen für Schulkinder, Erwachsene und Senioren - so umfassend die Themenbereiche sind, so umfangreich ist auch die Zielgruppe) Mein Eindruck: Wenn ein Titel bereits hochtrabend ankündigt, dass es im Buch um fast alles geht, wird man natürlich neugierig. Der beinahe 180 Seiten starke Wälzer vermittelt auf eine faszinierende Weise verschiedenste Erkenntnisse der Wissenschaft. Einmal angefangen, kann man das Buch nur schwer aus der Hand legen. Das Tolle bei der Lektüre ist, dass der Autor seinen Lesern und Leserinnen auf Augenhöhe begegnet. Er erzählt eine spannende Geschichte und vermittelt ganz nebenbei Wissen. Der Schreibstil ist klar und gut verständlich statt staubtrocken und verquarzt. Veranschaulicht durch interessante Vergleiche und ergänzt durch moderne und farbenfrohe Illustrationen, Grafiken usw. Vier verschiedene Künstler:innen sorgen auch hier durch unterschiedliche Zeichenstile für ein abwechslungsreiches Lesevergnügen. Zudem sind die Themen übersichtlich gegliedert und von Physik und Chemie bis hin zur Geologie und Biologie ist nicht nur alles vertreten, sondern man erkennt, dass alles zusammenhängt. So macht das Entdecken Spaß, denn man fühlt sich bei der Lektüre weder gelangweilt noch erschlagen und es gleich einer rasanten Achterbahnfahrt. Anders als bei solch einer Fahrt kann man (mit etwas Vorwissen) bei der Lektüre jederzeit aus- und einsteigen bzw. querbeet lesen. Jedoch bietet es sich an, der chronologischen Ordnung zu folgen. Auch findet sich nach einem Themenabschnitt eine kurze Zusammenfassungen sowie Überlegungen, mit was sich der nächste Block befasst. "Jetzt wissen wir Bescheid über: - den Urknall, - das Sonnensystem, (...) - die Gravitation, (...) - Plutos verlorenen Mond, - kosmische Strahlung und noch so allerhand." (vgl. S. 38) "Jetzt wollen wir herausfinden, woraus unsere Erde besteht und wie lange sie schon existiert." (vgl. S. 39) Aufgelockert wird das Ganze durch kleine Anekdoten über Forscher und deren Fehlschläge oder kuriose Theorien wie auch über Glücksfälle in der Wissenschaft. Neben berühmten Namen wie Marie Curie und Albert Einstein gibt es auch Exkursionen über wissenschaftliche "Fortschritte", die der Menschheit besser erspart geblieben wären, da sie dem Planeten Erde unnötig Schaden zugefügt haben: Blei in vielen Konsumgütern und FCKW in Kühlschränken. Abschließend folgt daher der dringende Appell: Wir haben nur diesen einen Planeten und müssen daher mit mehr Voraussicht handeln. Aber wissen wir denn inzwischen (fast) alles? Weit gefehlt, denn jede Antwort auf eine Frage führt unweigerlich zu weiteren Fragen, die beantwortet werden wollen. Es gibt noch viele ungelöste Rätsel und spannende Phänomene zu ergründen. Fazit: So ein Wissensschatz sollte in keinem (Kinder-)Buchregal fehlen! Eine geniale Art der Wissensvermittlung ohne staubtrocken und langweilig zu wirken! Stattdessen auf Augenhöhe und gut verständlich. Ein großartiges Lesevergnügen für Mädchen und Jungen, für Jung und Alt! ... Rezensiertes Buch: "Eine kurze Geschichte von fast allem - Ausgabe für junge Leser" aus dem Jahr 2022

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