Maya Rottenmeier
Lesen und träumen! Ein Herz weiß, was es will, ehe es der Verstand registriert. Kurz zur Handlung: Ellie erreicht ein verzweifelter Brief eines Nachbarn ihrer betagten Tante in Schottland. Um das Cottage und die Gesundheit von Tante Rose soll es nicht gut bestellt sein. Kurzerhand reist Ellie dorthin und landet unvermittelt in den Gefühlswirren ihrer Kindheit und muss sich nicht nur klar werden, was sie bereit ist, für die Liebe zutun, sonder für ihr gesamtes Leben. Und welchen Schmerz verschließt Tante Rose in ihrem Herz? Zu den Figuren: Ellen Bell, genannt Ellie ist 31 Jahre alt und ein durch und durch gewinnender Charakter. Seit 18 Jahren lebt sie in Berlin, ist aktuell Single und sich nicht im Klaren, wie ihre weitere Perspektive im Leben aussehen soll. Graham Flynt ist 34 Jahre alt und betreibt mit seinem Vater die Flynt-Farm in Schottland. Er ist ein Mann, der mir unter die Haut geht, und ich kann es kaum fassen, dass auch er Single ist und keine Frau mit Kindern hat. Neben den beiden schwirren einige bedeutende Nebenfiguren durch die Seiten, die für die Story eine große Bereicherung sind. Die Umsetzung Ellie und Gram kennen sich aus unvergesslichen Sommern ihrer Kindheit. Heute trennen sie 18 Jahre und das Erwachsen sein. Die vertrauten Gefühle sind sofort wieder da, aber auch Neues schwingt in ihnen mit. Ich spüre alles davon. Mein Herz schlägt mit ihren im Takt und ich genieße jede Minute der Annäherung und die Versuche der Problemlösung für das entzückende Cottage. Was für ein tolles Buch. Das Setting entführt mich von Berlin nach Schottland, und dank des bildhaften Schreibstils stehe ich im Nu im verwilderten Garten von Tante Rose im malerischen Fischerdorf Fallbury und muss aufpassen, das ich nicht an den langen Rosenranken hängen bleibe. Alleine die Luft dort, ich rieche das Meer und höre sein Rufen, genau wie Ellie und Graham. Einfühlsam führt mich Holmgren an die Liebesgeschichte heran. Ich erlebe Ellie in ihrem Alltag in Berlin und dann in Schottland. Es ist eindrucksvoll, was dieses raue Land mit seinem unwiderstehlichen Charme alles aus Ellie herauskitzelt. Graham und Ellie sind charmante Charaktere, die ich sofort ins Herz schließe. Durch geschickt eingewobene Rückblenden, die mich in die Kindheit der beiden führen, lerne ich sie intensiv kennen. In dieser Story gibt es keine künstlichen Dramen und die Veränderungen und Spannungsmomente sind alleine dem Leben geschuldet, was ich beim Lesen als angenehm empfinde. Tante Rose ist eine Herausforderung, die ich gerne annehme. Die Aussage „harte Schale, rauer Kern“, passt hier sehr gut. Sämtliche Figuren sind genau aufeinander abgestimmt und ergänzen die Handlung bestens. Es wird heimelig, wahnsinnig romantisch und ich erhalte dabei ausreichend Raum für meine verträumten Gedanken. Die Geschichte wird aus Sicht der 3. Person geschildert und passt für mich prima dazu. Ich verspüre keinerlei Distanz und genieße die Tiefe, die mir in dieser leichten Story mehrfach entgegen schwappt. Damit hätte ich nicht gerechnet. Mein Fazit: „Sehnsucht nach Rose Cottage“ ist eine leise, berührende Liebesgeschichte und bietet mir entspannte Lesestunden. Die Story lässt mich träumen und schenkt mir ein geniales Setting. Im Buch geht es um Selbstverwirklichung, unerfüllte Liebe, Zusammenhalt und um eine jahrelange Freundschaft, die schon immer intensiv war. Dies war mein erstes Buch von Hanna Holmgren, aber sicher nicht mein letztes. Von mir erhält „Sehnsucht nach Rose Cottage“ 5 glückliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.