magic_and_crazy_reader
Das Parfum von Patrick Süskind ist eines der bekanntesten Werke aus den 80er Jahren. Da ich gerne wissen wollte, was den Hype um dieses Buch so ausmacht, habe ich mich selbst mal daran versucht und es gelesen. Grundsätzlich ist die Geschichte des Buches nicht weltbewegend. Man begleitet den Protagonisten Grenouille von seiner Kindheit ab bis zum Beginn seines Erwachsenseins. Er ist ein sehr seltsamer und ungewöhnlicher Charakter, mit dem man sich nicht so leicht anfreunden kann. Bis zum Ende ist man sich seiner Absichten nicht ganz so sicher und traut ihm nicht recht über den Weg. Dennoch ist es spannend zu sehen, wie er sich im Laufe der Geschichte entwickelt. Der Schreibstil ist tatsächlich sehr leicht und verständlich geschrieben. Da Grenouille die Gabe hat, sich Gerüche bis ins kleinste Detail zu merken und je nach Bedarf auf sie zurückgreifen kann, wurden die verschiedenen Gerüche sehr genau beschrieben. Es gab kaum eine Seite, auf der kein Geruch beschrieben wurde. Das war mir an der ein oder anderen Stelle ein wenig zu viel, ist aber natürlich völlige Geschmackssache. Vor allem die ersten 150 Seiten, in denen Grenouille noch sehr jung war, haben mir zugesagt. Denn dort bemerkt man Schritt für Schritt, wie besonders und einzigartig seine Gabe ist und wie er sich dieser Gebrauch macht. Ab der Hälfte tat ich mir schwer, alles zu verstehen. Viele Szenen wurden in weniger als einer Seite behandelt sodass es ihnen an Erklärungen oder ähnlichem fehlte. Schön war jedoch, dass das restliche Leben der Charaktere, denen der Protagonist im Laufe der Geschichte begegnet, erzählt wird, nachdem man Abschied von ihnen nimmt. Insgesamt ließ mich das Buch ein wenig kalt. Es kamen so gut wie gar keine Gefühle beim Lesen rüber, was sonst immer der Fall ist. Ansonsten war das Buch aber sehr leicht zu lesen. Für mich nicht in jedem Punkt sichtbar, warum viele es als Klassiker sehen, dennoch eines Blickes wert.