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nina 🌸

Posted on 18.3.2022

Eine gefühlvolle Geschichte mit wundervoller Botschaft, die Mut macht. Zur Geschichte: Ich bin leicht in die Geschichte reingekommen, da mich bereits der Einstieg zum Schmunzeln bringen konnte und mir unsere Protagonistin Maggie gleich sympathisch gemacht hat. Die Geschichte war anders als ich es zunächst erwartet hatte, aber ich mochte sie sehr gerne - viel lieber als ich zunächst angenommen hatte. Ich hatte eine Theorie zu den Umständen der Geschichte, aber damit lag ich falsch und wurde dementsprechend von der Autorin überrascht. Die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung, die mir aber weitaus sinniger erschien als meine ursprüngliche Vermutung. Ob das Ganze jetzt so realistisch war, ist eine andere Frage, aber im Gesamten wurde es meines Erachtens gut gelöst. Die Geschichte ist an sich recht ruhig, dabei aber keinesfalls langweilig. Ich habe sie durchweg gerne gelesen und fand es sehr spannend, wie Maggie die Welt wahrgenommen hat und mit ihren neuen Lebensumständen umgegangen ist. In meinen Augen ist Blindheit ein ernstes und wichtiges Thema, das immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit findet, gerade was das Leben von Kindern und Jugendlichen anbelangt, aber vielleicht bin ich diesbezüglich aufgrund meiner Praktika in verschiedenen Gruppen des Blindeninstituts auch vorbeeinflusst. Mir erschienen die Beschreibungen der Autorin jedenfalls authentisch und ich mochte sehr, wie aufbauend diese Geschichte in ihrer Gesamtheit ist. Sie zeigt sehr schön, wie wertvoll die kleinen Dinge sind und macht Mut. Daneben werden noch Themen wie Familie, Freundschaft, das Erwachsenwerden, Selbstfindung, Zukunft, Akzeptanz und Träume angesprochen, welche meiner Meinung nach lebensnah dargestellt und gut in die restliche Geschichte eingebunden wurden. Sie machen das Buch noch interessanter und abwechslungsreicher. Etwas schade fand ich allerdings, dass einige Inhalte nur kurz angesprochen und dann recht schnell wieder verworfen wurden. Ich hätte mir an mancher Stelle einfach ein paar mehr Details gewünscht. Die Liebesgeschichte war hier für mich eher nebensächlich, aber trotzdem gut inszeniert und süß verpackt. Ich hätte die beiden gerne noch mehr zusammen erlebt, ich habe so viel Fragen zu ihnen und ihrer Beziehung und komme nicht umhin, anzumerken, dass hierbei einiges an Potenzial verschenkt wurde. Maggie und Mason hätten sicherlich noch so viel mehr zu bieten gehabt. Das Ende ist sehr positiv und wohlwollend, passt damit aber auch sehr gut zur Geschichte und deren Intention (zumindest zu der, die ich in ihr sehe). Das Buch lässt mich glücklich und zufrieden zurück, was ich gerade in diesem Zusammenhang sehr schön fand. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Maggie's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Maggie ist ein interessanter und facettenreicher Charakter. Sie ist stark, tapfer und mutig, auch wenn sie das selbst nicht immer so sehen kann. Sie sucht ihren Weg und gibt dabei nicht auf. Dass sie manchmal so pessimistisch und schwarzseherisch ist, fiel mir während des Lesens zwar hin und wieder auf die Nerven, aber letzten Endes finde ich es in ihrer Situation nur verständlich und authentisch. Auch wenn ich Maggie nicht immer ganz verstehen konnte, mochte ich sie als Protagonistin sehr gerne, insbesondere ihre ehrliche und ungefilterte Art hat es mir sehr angetan. Sie durchläuft hier wirklich eine tolle Charakterentwicklung. Ben ist einfach nur zuckersüß und hat sich schnell einen Platz in meinem Herzen erschlichen. Er muntert mit seiner herzerwärmenden und erfrischenden Art wirklich jede:n auf und hat mich mit seinem Wissen und seinen Späßen bestens unterhalten. Ben ist optimistisch, weise und gutmütig. Er sprüht nur so vor Leben und Liebe und ist damit genau das, was Maggie gebraucht hat. Mason bleibt im Vergleich zu Ben und Maggie in meinen Augen recht blass und wirkt gerade zu Beginn auch alles andere als sympathisch, aber je besser man ihn kennenlernt, desto offensichtlicher wird auch seine liebevolle und fürsorgliche Seite. Wie er um seinen kleinen Bruder besorgt ist, ist einfach nur wundervoll. Marci Lyn Curtis hat hier lebensnahe und natürliche Charaktere mit Stärken und Schwächen erschaffen, die ich gerne auf ihrer gemeinsamen Reise begleitet habe. Ich konnte mich gut in Maggie einfühlen und habe die Geschichte gerne durch sie hindurch erlebt. Manchmal hätte ich mir zwar noch etwas mehr Tiefe von den Figure gewünscht, insbesondere von Mason, aber in diesem Rahmen war es so definitiv passend. Clarissa ist ein toller Nebencharakter und in meinen Augen definitiv underrated, sie hätte noch viel mehr Aufmerksamkeit und Raum zu ihrer Entfaltung erhalten sollen. Mein persönliches Highlight waren allerdings die Gespräche zwischen Maggie und Ben. Sie haben mich berührt, nachdenklich gestimmt und köstlich amüsiert. Zum Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist poetisch angehaucht, sehr gefühlvoll und einnehmend. Er konnte mich in seinen Bann ziehen, berühren und gut unterhalten. Das Buch lässt sich locker-leicht und flüssig lesen und ist dabei doch aussagekräftig und bedeutungslos. Die Emotionen kamen bei mir an und haben unheimlich viel in mir ausgelöst. Die Zeit verging beim Lesen wie im Flug. Marci Lyn Curtis schreibt jugendlich-frisch, unkompliziert und modern, ohne dabei an Tiefe und Ausdrucksstärke einzubüßen. Fazit: Dieses Buch hat mich positiv überrascht und viel mehr berührt als ich zunächst gedacht hätte. Marci Lyn Curtis vermittelt hier eine wundervolle und wichtige Botschaft und verpackt diese in eine interessante, unterhaltsame und bewegende Geschichte, die sicherlich viele Altersklassen begeistern kann. Ich mag den Schreibstil der Autorin unheimlich gerne und kann euch dieses Buch trotz kleinerer Schwachpunkte nur wärmstens empfehlen. 4/ 5 Sterne ⭐️

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