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mabuerele

Posted on 17.3.2022

„...Da öffnete sich die Tür, und beim Anblick des Mannes, der darin erschien, verschlug es Hedda die Sprache...“ Der Krieg ist zu Ende. Freyburg gerät unter amerikanische Verwaltung. Da Hedda zu den Ersten gehörte, die einst in die NSDAP eingetreten waren, wird ie verhaftet. Nach einem Tag wird sie in ein Verhörzimmer gebracht. Dann kommt das obige Zitat. In der Uniform eines Majors der amerikanischen Armee steht vor ihr Thomas. „.. „Wie kommt es, dass du jetzt vor mir sitzt?“, wollte er wissen. „Ausgerechnet du, Hedda.“….“ Sie antwortet ehrlich und darf gehen. Was damals geschehen ist, ist im Band 2 der Reihe nachzulesen. Die Autorin hat einen fesselnden Abschluss ihrer Trilogie geschrieben. Er enthält das ganze Spektrum der Geschichte, beginnend mit dem Abzug der Amerikaner und dem Einzug der Russen bis zum Fall der Mauer. Der Schriftstil ist ausgefeilt. Ab und zu gibt es Rückblenden zu den ersten Bänden. Die Familiengeschichte scheint sich zu wiederholen. Elisabeth, Heddas Tochter, stellt fest, dass Wolfgang als gebrochener Mann aus dem Krieg zurückkehrt. Das, was er erlebt hat, hat bei ihm jegliches Gefühl abgetötet. Er liebt seine Frau, kann es ihr aber nicht zeigen. Er ist Pfarrer, doch deer Krieg hat ihn den Glauben genommen. Dann lernt Elisabeth auf der Arbeit Jürgen John kennen. Sie lebt nun zwei Leben. Eine Trennung von Wolfgang kommt für sie nicht infrage. Sehr gekonnt werden die politischen Verhältnisse wiedergegeben. Elisabeth hat Westkontakte. Das weckt Neid und Missgunst. Die nächsten beiden Generationen lerne ich als Leser auch noch kennen. Das Leben will es so, dass für sie das Weingut und das Schlösschen Geschichte ist. Doch dann wendet sich das Blatt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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