miaslesezeilen
Die Chopinhof Blues sind eine sehr originelle Geschichte, in der wir den Schicksalen, Hoffnungen, Träumen, Ängsten, Sorgen, Zwängen, Lebensbedingungen, Vergangenheit und Gegenwart mehrerer junger Erwachsener lauschen dürfen und sie ein Stück ihres bisher eher verworrenen Lebensweges begleiten. Das Leben ist nie gerade und so, wie man es erwartet. Der jetzige Alltag der jungen Protagonisten fängt dies ein wie nix. Besonders nah dürfen wir Katja, Esra und Adam kennenlernen, die jeder für sich ein hartes Päckchen zu tragen haben und ganz unterschiedlich mit ihren Erlebnisen der Vergangenheit umgehen. Alle drei wirken dabei auf mich allerdings nicht wirklich glücklich. Eher an die Bedingungen und Zwänge ihres Lebens, an Verbindungen mit anderen Menschen angepasst. Die Autorin wirft dabei einen gewaltigen Blick über den Tellerrand, auch in andere Länder und wenn man den Protagonisten so zuschaut, gerade im Kontrast zu dem, was zB. Esra in Honduras erlebte, dann fragt man sich, warum sie so häufig Trübsal blasen. Die Vielfältigkeit der Charatere und das lockere Zusammenführen der Fäden Richtung Ende birgt richtig viel Potential und am Anfang hat das Buch echt gecatcht! Leider ist es nur ein Einblick in die derzeitige Lebensstation, der an keiner Stelle eine wirkliche Entwicklung aufbricht, jeder einzelne scheint in seinen Musterg gefangen zu bleiben. Das ist wirklich schade und unbefriedigend. Ansonsten mag ich noch anmerken, dass mir im Lesefluss besonders Adam, Magda, Thilo und David mit Felix gefallen haben. Mit Katja und ihrer hohen Negativität die sie überall verbreitet hat wurde ich dagegen leider gar nicht warm.