nina 🌸
Entspannende Lektüre für Zwischendurch mit wenig Spannung und Tiefe. Zur Geschichte: Ich hatte den Klappentext zuvor nicht gelesen und bin aufgrund des Covers von einer ganz anderen Art von Geschichte ausgegangen. Unabhängig davon, dass Office-Romances generell nicht unbedingt mein Fall sind, hatte ich mir von dieser Geschichte im Gesamten einfach mehr erhofft als ich hier bekommen habe. Die Geschichte ist sehr ruhig und hat kaum Themen bzw. Plots zu bieten. Im Grunde passiert die meiste Zeit über nicht wirklich etwas und die Geschichte plätschert so dahin. Kurz vor Schluss (wirklich sehr, sehr knapp vor dem Ende) gibt es nochmal ein bisschen Drama, aber das ist nicht der Rede wert, zumal es sich schnell wieder aus dem Weg schaffen lässt. Es ist ebenso unnötig gewesen wie ohne Sinn. Davor ist die Geschichte träge, fast schon langweilig und konnte mich damit einfach überhaupt nicht fesseln. New Adult Romances sind oft sehr vorhersehbar, aber hier gibt es wirklich gar keine Überraschungen, nicht mal ganz kleine, und das fand ich dann doch recht ernüchternd. Und was sollte bitte dieser weirde Zeitsprung relativ zu Beginn? Den fand ich wirklich nicht gut inszeniert. ❗️Achtung! Der folgende Absatz enthält minimale Spoiler, danach geht es wieder spoilerfrei weiter ❗️ Als die beiden Protagonist:innen so schnell zusammengekommen sind, bin ich davon ausgegangen, dass bald ein großer Knaller kommen würde - ein dramatischer Höhepunkt, bei dem einem Hören und Sehen vergehen würde und ich hatte Angst davor - allerdings kam dieser Konflikt nie. ❗️Ab hier geht es wieder spoilerfrei weiter ❗️ Versteht mich nicht falsch, das Buch ließ sich durchweg schön und flüssig herunterlesen und hat mich dabei stellenweise auch echt gut unterhalten, aber das hat mir persönlich einfach nicht gereicht. Klar gibt es schöne romantische, humorvolle und prickelnde Szenen, aber das war's dann auch schon, mehr hat dieses Buch einfach nicht zu bieten und ehrlich gesagt finde ich es schon ziemlich traurig, wenn die expliziten Szenen das Aufregendste an einer Geschichte sind. Dadurch dass die Liebesgeschichte so schnell in ziemlich trockene Tücher gewickelt wurde und das Buch auch sonst nicht wirklich Handlungselemente vorzuweisen hat, blieb für den Spannungsaufbau nur noch Sex übrig. Wenn dann doch mal ein Thema aufgefriffen wird, wird es ebenso schnell auch wieder verworfen. Das Buch kratzt nur an der Oberfläche und beinhaltet dementsprechend wenig Tiefgang, dafür kann es allerdings mit umso mehr Kitsch und Klischees aufwarten - Wer das alles mag, ist hier definitiv an der richtigen Adresse. Die Liebesgeschichte wird an sich durchaus schön erzählt und ich mochte Xavier und Peyton zusammen auch recht gerne, aber so richtig mitgefühlt und mitgefiebert habe ich bei ihnen leider nicht - Zum einen weil es nichts zum Mitfiebern gab, weder Spannung, noch Hindernisse, noch Dramen, zum anderen weil ich mich den beiden Protagonist:innen leider überhaupt nicht nahe gefühlt habe. Ich hatte zu ihnen fortwährend ein ziemlich distanziertes Verhältnis und konnte mich nur schwer in sie hineinversetzen. Ich weiß nicht, was sie ausmacht und wie sie ticken. Ihre Gefühle waren für mich ebenfalls nur bedingt greifbar, was sicherlich zu Großteilen an der recht unpersönlichen Erzählperspektive in der dritten Person Singular lag, mit der ich generell nicht allzu viel anfangen kann. Außerdem hat es mich tierisch genervt, dass Xavier Peyton immer "Süße" nennt, das hat weder zu ihr noch zu ihm gepasst und kam meist noch dazu ziemlich plump und abwertend rüber. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Xavier's und Peyton's Sicht in der dritten Person Singular erzählt. Beide Charaktere blieben für mich recht blass und farblos, sie wirkten eindimensional und leicht zu ersetzen. Die beiden waren zu perfekt, zu glatt. Ich konnte von Anfang bis Ende keine Nähe zu ihnen aufbauen und habe mich bei ihnen stets als unbeteiligte Leserin gefühlt. Wo waren ihre Ecken und Kanten, ihre individuellen Charakterzüge und interessanten Persönlichkeiten? Xavier und Peyton haben mich im Gesamten einfach nicht erreicht. Zum Schreibstil: Das Buch lässt sich schön leicht und flüssig lesen. Kelly Moran schreibt erfrischend und unterhaltsam, sodass man schnell durch das Buch durchkommt. Allerdings habe ich die Wärme und Lebendigkeit, von welcher ihre Werke normalerweise geprägt sind hier schmerzlich vermisst. Ebenso sehr hat es mir an Gefühl, Tiefe und Intensität gefehlt. Kelly Moran kann so viel mehr als das hier. Fazit: Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten, da es mich einerseits stellenweise doch ganz gut unterhalten hat, insgesamt aber leider ziemlich oberflächlich ist. Die Grundidee ist alles andere als schlecht, aber ich hatte beim Lesen immer mehr das Gefühl, dass diese Geschichte nie über ihre Idee hinausgekommen ist. Es mangelt ihr stark an Spannung, Gefühl, (Charakter-)Tiefe und Handlung. Für Zwischendurch ist dieses Buch ganz nett und lässt sich entspannt herunterlesen, mehr aber eben auch nicht. In meinen Augen kann dieses Buch leider in keinerlei Hinsicht mit der Redwood-Reihe der Autorin mithalten und das ist super schade. 2/ 5 Sterne ⭐️