lisaerbe
Simple Streifen sorgen für reichlich Verwirrung und Selbstzweifel. Der kleine Tigerhase, bisher zufrieden mit seinem Leben, schämt sich von heute auf morgen für seine Streifen. Warum? Gute Frage, im Buch wird dazu kein Wort verloren. Augenscheinlich haben weder Freunde noch Mitschüler ein Problem mit ihm, ebenso wenig die eigene Familie. Sie hinterfragen nicht mal was den kleinen Hasen dazu veranlasst, sondern gehen direkt in die Planung über. Ich hätte es jedoch begrüßt zu wissen wieso. Persönliches Erlebnis? Etwas was er gesehen hat? Ungeachtet dessen ist Familie Hase zuckersüß und zeigt, dass bedingungsloser Zusammenhalt der Klebstoff jeder Gemeinschaft ist. Egal ob Kostüm oder Farbe – nichts wird unversucht gelassen. Selbst die Geburtstagsparty wird zu einer Lektion. Plötzlich trägt jeder Streifen und der kleine Tigerhase ist nichts Besonderes mehr. Er ist nicht mehr einzigartig, nicht mehr der Einzige. Abgerundet wird die Reise durch eine Geschichte bzw. Vergleiche, welche ihm die Schwester am gleichen Abend erzählt. Die Antworten des kleinen Hasen – beeindruckend und aus dem Bauch heraus. Er merkt, dass gleiches Aussehen nicht alles ist. Zeigt mir als Leser mit einfachen Mitteln, dass „Blindheit“ jeden treffen kann. Ich weiß, es ist schwer und ich schaff es auch nicht immer, aber anders sein bedeutet eben nicht automatisch blöd. Am Ende dieser kurzen Mutmach-Geschichte ist der kleine Tigerhase wie verwandelt und er steht dazu als einziger in der Familie Streifen zu haben. Richtig so. Gut gemacht kleiner Hase. Lektion gelernt. Loben möchte ich an der Stelle außerdem die süßen Illustrationen, die mich vom Stil her sehr stark an meine eigenen Kinderbücher erinnern. Ich mag die Liebe, die in ihnen steckt und wie sie verteilt wurden. Unterschiedlich aufwendig und teilweise ein bisschen so, als hätten Kinder sie gezeichnet, aber trotzdem genau richtig. Ich hoffe sehr, dass der Stil bei künftigen Büchern beibehalten wird. +++ Fazit +++ Kurz und knackig beschreibt das Kinderbuch „Der kleine Tigerhase“ das Gefühl anders zu sein und nicht dazu zu gehören. Anfangs noch verunsichert, erkennt der kleine Hase durch verschiedene Erlebnisse das seine Streifen der absolute Renner sind und er nicht weniger Hase als der Rest. Leider wird nicht auf den Auslöser der Zweifel eingegangen. Freunde, Schule und Familie stehen hinter ihm und machen keinen Unterschied. Ungeachtet dessen unterstützen die liebevollen Illustrationen den Inhalt und erinnern mich vom Stil her an meine eigene Kindheit. Das Buch ist angenehm dünn und durch das genutzte Hardcover stabil.