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Posted on 6.3.2022

Mit dem Kriminalroman „Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht“ hat Anna Schneider die Fortsetzung ihrer Reihe rund um Alexa Jahn und Bernhard Krammer geschrieben. Für das Verständnis von dem zweiten Band ist es, meiner Meinung nach, nicht zwingend notwendig, dass man den Vorgänger „Der Tod in ihren Augen“ gelesen hat. Auch ich habe als Quereinsteiger bei diesem Band angefangen und hatte keinerlei Probleme in die Geschichte reinzufinden. Der Schreibstil von Anna Schneider ist sehr angenehm und bildhaft. Gekonnt schafft es Schneider, dass eine dichte und schneereiche Atmosphäre aufgebaut wird. Die Landschaftsbeschreibungen werden gekonnt in die Handlung eingebaut, sodass ein genaues Bild von den Örtlichkeiten entsteht. Als Leser hat man quasi den Eindruck, dass man selber vor Ort ist und gebannt folgt man der Handlung. Auch der Perspektivenwechsel wird gekonnt eingesetzt. Die Handlung wird auch unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass man einen vielseitigen Einblick in die Geschichte an sich bekommt. Auch die Charaktere lernt man dadurch besser kennen, versteht tiefsinniger, was in ihnen vorgeht und was sie bewegt. Durch den Wechsel der Erzählperspektiven wird zusätzliche Spannung aufgebaut und auch die kurzen Kapitel steigern das Tempo – zügig wird die Story erzählt und man wird immer tiefer in das Geschehen hineingezogen. Es entsteht eine Art Sogwirkung, sodass man den Krimi nur ungern wieder weglegen möchte. Gut gefallen tut mir auch die Perspektive aus der Sicht der Opfer. Dadurch bekommt man als Leser einen zusätzlichen Eindruck in das Geschehen und die Gedanken der Mädchen, welche entführt wurden. Mir haben diese Einblicke gut gefallen, haben sie die Spannung noch zusätzlich gesteigert. Die Handlung rund um die Vermisstenfälle ist spannend und vielseitig gestaltet. Man fiebert und rätselt mit, was wohl die genauen Umstände sind. Man rätselt mit, wie die Fälle in Deutschland und Österreich zusammenhängen beziehungsweise ob diese überhaupt einen Zusammenhang haben. Seitenweise bekommt man einen tiefgründigeren Eindruck in das Geschehen und erkennt immer mehr, was wohl hinter diesen Taten stehen könnte oder auch wer. Immer tiefer wird man in die Abgründe hinein gesogen. Auch die Charaktere fand ich überzeugend. Obwohl ich den ersten Teil der Reihe nicht kannte, und somit auch nicht die Vorgeschichte zu den jeweiligen Ermittlern, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mich in diese hineinzufinden. Alexa Jahn und Bernhard Krammer haben bereits zusammen an einem Fall gearbeitet, und auch in diesem Band müssen sie wieder miteinander arbeiten, weil ihre Vermisstenfälle anscheinend irgendwie zusammenhängen. Man bekommt einen gewissen Eindruck in das Privatleben der Ermittler, was sie bewegt und was ihnen in diesen Momenten im Kopf umhergeht. Dennoch nimmt der private Teil nicht Überhand. Teilweise ist er relevant für den Kriminalfall und fügt sich nahtlos in das Geschehen mit ein. Sowohl Alexa Jahn als auch Bernhard Krammer fand ich sympathisch und haben einen kompetenten und vielschichtigen Eindruck hinterlassen. Auch die Nebencharaktere fand ich gut ausgearbeitet und konnten mich überzeugen. Die Hintergründe zu den Ermittlern fand ich interessant. Gebannt habe ich etwas über ihre Vergangenheit gelesen und über ihre Gedankengänge. Zu gerne würde ich mehr über die Ermittler und ihr jeweiliges Team um sie herum lesen. Insgesamt konnte mich die Autorin mit ihrem Kriminalroman und zeitgleich zweiten Teil der Reihe rund um Alexa Jahn und Bernhard Krammer „Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht“ ziemlich gut unterhalten. Eine packende und spannende Geschichte wird hier erzählt, sodass ich gebannt an den Seiten gehangen habe. Die Ermittler und ihr Team konnten mich ebenfalls überzeugen und zu gerne würde ich mehr über sie lesen wollen. Daher freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung der Reihe und möchte für dieses Werk 4,5 Sterne vergeben.

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