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Ladybug

Posted on 5.3.2022

Die Radieschen von unten ansehen Da dachte Angela, nach dem aufgelösten Fall des Mordes an Freiherr Philip von Baugenwitz kehrt Ruhe in das beschauliche Städtchen Klein-Freudenstadt, und schon überschlagen sich die Ereignisse! Der Friedhofsgärtner steckt mausetot kopfüber in der Erde, ganz nach dem Spruch „Ich ramme Dich ungespitzt in den Boden!“. Diesmal ist dann also definitiv nicht der Gärtner der Mörder. Den muss Angela im Kreise zweier sich nicht grünen Bestatterfirmen suchen. Doch das ist gar nicht so leicht, denn einer der Verdächtigen lässt Angelas Herz höher schlagen. Mike und Achim-Puffel mitsamt Mops Putin haben alle Hände voll zu tun … Auch der zweite Fall der „deutschen Miss Marple“, unserer „Mutti“ im Unruhestand, ist humorvoll und unterhaltsam. Nur an manchen Stellen hat sich David Safier ein bisschen zu lange aufgehalten und den einen oder andern Gag totgeritten. Das fand ich dann schon schade, hier wäre eine kleine Kürzung positiv ausgefallen und hätte lustige Stellen quasi gerettet. Dennoch ist die Geschichte sehr charmant. Auch die Spannung kommt trotz Humor und Herz nicht zu kurz. Die kleinen Fettnäpfchen und Stolpersteine sind gut ausgelegt und es menschelt ordentlich. Die Entwicklung der einzelnen Figuren und der Dorfgemeinschaft gefällt mir sehr gut. Sie ist in sich stimmig und auch wenn manche Randfiguren nur kurze Auftritte haben, passen sie ins Bild. Man weiß ja nie, wann man ihnen noch mal begegnet! Das Zeug zu einer richtig langen Serie hat sowohl Miss Merkel, als auch David Safier! Die Auflösung ist im bunten Stilmix von Miss Marple, Jessica Fletcher, Sherlock Holmes und Columbo. Angela verwirrt alle anwesenden zunächst mehr, als dass sie ihre Fragen beantwortet und die Lösung präsentiert. Selbst der Mörder ahnt bis zur letzten Minute nicht, dass Angela den Fall gelöst hat. Das ist chaotisch und charmant, lustig und lästig, herzig und holprig, aber vor allem geistreich und genial! Alle Fäden finden zusammen und Miss Merkel verknüpft sie in der richtigen Reihenfolge. Besonders gelungen ist dem Autor diesmal auch die Darstellung der Probleme, die ein Rentendasein mit sich bringt, das Chaos, das Gefühle verursachen können, dass eine Bestattung für manche nicht so traurig ist und sogar die Philosophie über Shakespeare und seine möglichen Ghostwriter! Da ist eine tolle Mischung entstanden, die lustig ist, aber auch ein helles Fünkchen Wahrheit und Ernsthaftigkeit enthält. Für mich ist nach wie vor Luft nach oben. Diesmal waren es die zu ausführlich geschilderten und überstrapazierten Szenen, die einen Stern kosten. Dennoch hatte ich super viel Spaß mit den mir liebgewonnenen Klein-Freudenstädtern und ihren Neu-Bürgern. So viel Spaß, dass ich mich bereits jetzt auf den nächsten Band freue! Somit vergebe ich gute vier Sterne!

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