Dinasbookworld
Ich war wirklich sehr gespannt auf die Geschichte. Das Cover und der Klappentext haben mich gleich angesprochen und ich habe auch schon viel Gutes über „Dead hearts can´t love“ gehört. Man lernt den Protagonisten Loan Ryder schnell gut kennen was mir sehr gefallen hat. Die Geschichte wird zum Großteil auch aus der Sicht von Ryder erzählt. Sophias Freundinnen, die sich so ähnlich sind, dass sie sie nur Sissi nennt, nehmen sie mit in eine Bar. Die Bar „Drunken Devil“ ist düster, eher abseits und recht leer. Doch Sissi scheint sich gut mit ihrem Date zu verstehen und lassen Sophia dabei wie das fünfte Rad am Wagen wirken. Sissi, die eigentlich Chantal und Cheyenne heißen, haben ihren Spaß und wissen nicht, dass ihr Date Jeremias nicht der ist für den er sich ausgibt. Jeremias verkauft keine teuren Immobilien, sondern ist Vampir und auf ihr Blut aus. Morgen werden sie einen Kater haben und diesen auf den Alkohol schieben, ohne zu wissen, dass ihnen am Vorabend Blut abgezapft wurde. Sophia wird bei dem Prozess allein gelassen und denkt ihre Freundinnen hätten eine gute Zeit im Hinterzimmer. Gleich nachdem ihre Freundinnen sie verlassen hatten, trifft ihr Blick auf den Unbekannten, der an der Bar saß. Doch als dieser auf sie zukommt überlegt er es sich schnell anders und verlässt fluchtartig die Bar. Loan Ryder hat die Szenerie von seinem Platz an der Bar beobachtet und nebenbei seinen Blutvorrat gefüllt – natürlich so, dass es die wenigen Menschen in der Bar nicht mitbekommen. Er fühlt sich schnell zu der Rothaarigen hingezogen, irgendwas fasziniert ihn an ihr. Ihr Lachen trifft ihn und als er sein Glück versuchen möchte und zu ihr rüber geht, trifft ihn ihr Blick. Ihr Blick versetze ihm einen Stich in die Brust und ihm wurde heiß! Ihm der immer nur Kälte und Leere in sich spürte wurde heiß! Ab diesem Moment trieb sich die Rothaarige ohne Namen in seinen Gedanken herum und er wusste er musste sie wiedersehen. Er beobachtete sie, jeden ihrer Schritte verfolgte er heimlich. Er steht abends vor ihrem Wohnhaus und beobachtet was hinter den Fenstern über ihm geschieht. Was mir sofort sehr positiv aufgefallen ist, ist, dass diese Vampirgeschichte ganz anders ist als andere. Klischees werden umgangen und auch die Geschichte hinter den Vampiren und ihrem Verhalten ist meist anders. Loan Ryder ist kein attraktiver junger Mann, der einfach nicht mehr alterte. Nein Ryder ist in dem Körper eines 18-jährigen steckengeblieben und man konnte ich als sehr unscheinbar betiteln. Er war dünn, klein, hatte kaum Muskeln, war sehr blass und seine Haare sahen nie so gut aus wie bei anderen. Er ging einfach immer unter was eigentlich gut war, sollte etwas passieren könnte sich niemand an den unscheinbaren Jungen erinnern. Aber er ist auch einsam und allein. Er hasst sein Leben als Vampir da jeder Tag gleich ist und die Kälte und Leere in sich nicht mehr erträgt. Er geht nicht aus, sondern arbeitet und verhält sich so unauffällig wie möglich. Er arbeitet in einem Bestattungsunternehmen und kümmert sich dort um das Aussehen der Toten. Sein Job mag komisch auf andere wirken, aber er sagt selbst, dass er mit Toten besser klarkommt als mit Menschen. Aber dann begegnet er Sophia und diese Begegnung ändert für ihn alles. Er stalkt sie massiv was ich ehrlich gesagt etwas beängstigend fand. Es war gruselig zu sehen, wie er sie lange Zeit einfach nur still und heimlich beobachtet und sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Durch ihren Job in einem Café weiß er, dass ihr Vorname mit S beginnt und immer, wenn er an sie denkt, nennt er sie bei einem anderen weiblichen Vornamen mit S. Das war wirklich lustig und konnte mich gut unterhalten, weil ich bei jedem weiteren Namen schmunzeln musste. Sophia hat den großen Traum vom Backen und ist deshalb extra nach New York City gezogen. Allerdings arbeitet sie nun in einem normalen Café kocht Kaffee und bedient die Kunden. Die Bewerbung als Bäckerin liegt bei ihrer Chefin auf dem Tisch, doch diese scheint die Bewerbung und das Potenzial von Sophia zu ignorieren. Man hat die Leidenschaft zum Backen durch die Seiten hindurch gespürt und es tat mir einfach unglaublich leid, dass Sophia einfach nicht gesehen wurde. Sophia war auf der einen Seite mutig und ging mit kurzen Röcken raus egal was andere sagten oder dachten. Aber andererseits war sie sehr verletzt, unglücklich und emotional. Die verletzte Seite kam für mich ehrlich gesagt recht überraschen da ich sie bis dato als sehr stark und mutig empfunden hatte. Aber man merkte, dass ihr Leben sie so nicht erfüllte. Ich konnte Sophias Verhalten meistens leider nicht wirklich nachvollziehen. Im einen Moment lässt sie einen Wildfremden in die Wohnung ihrer Freundinnen, damit dieser dort alleine auf die vermutlich unter starken Drogen stehenden und schlafenden Mädchen aufpasst, während sie selbst in den nächsten Supermarkt gehen konnte. Sie kannte ihn nicht und nur durch die Taxifahrt konnte sie ihn kurz kennenlernen. Das fand ich schon sehr naiv und gewagt, um ehrlich zu sein. Er fragt sie danach nach ihrer Nummer, doch Sophia gibt sie ihm nicht, weil sie fremden Leuten nicht einfach so ihre Nummer geben will. Doch ihrem Stalker Ryder, der seine Tat auch ganz offen zugibt, gibt sie ihre Nummer, ohne dass er danach gefragt hat. Für mich war das ein gegensätzliches Verhalten und ich an ihrer Stelle wäre nach Ryders Geständnis gerannt und hätte vermutlich sogar die Stadt verlassen. Sie gibt ihrem Stalker aber nicht nur ihre Nummer, sondern trifft sich dann auch mit ihm. So sehr ich Loan auch mochte, konnte ich das Handeln von Sophia leider nicht nachvollziehen und fand es sogar sehr erschreckend und naiv. Und im Verlauf der Geschichte passiert noch etwas das mich etwas sprachlos zurückgelassen hat. In den ersten knapp 200 Seiten passiert eigentlich nicht allzu viel zwischen den Beiden. Loan stalkt sie weiter, gerät ins Visier des Ältesten Rates und findet Geheimnisse heraus, die alles verändern könnten. Währenddessen geht Sophia ihrem Alltag nach, trifft sich mit dem Taxifahrer und alles geht seinen Lauf. Bis Sophia Loan im Café darauf anspricht, dass er sie verfolgt. Ab da empfand ich die Geschehnisse zwischen der Beiden als recht schnell zumindest im Vergleich zu den 200 Seiten davor. Sie treffen sich, reden miteinander und verstehen sich gut. Doch ihre gemeinsame Zeit scheint ein Ablaufdatum zu haben, denn irgendetwas scheint mit Ryder nicht zu stimmen. Die Geheimnisse und Geschehnisse waren wirklich interessant und spannend mitzuverfolgen. Das hat die Autorin meiner Meinung nach wirklich gut umgesetzt und auch das Thema mit den Vampiren fand ich mehr als spannend. Ich habe so etwas in der Art noch nie zuvor gelesen und fand es deshalb umso genialer. Der Schreibstil der Autorin war wirklich sehr angenehm, spannend und humorvoll und ich bin gut durch die Geschichte gekommen. Spätestens in den letzten 150 Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Vor allem die Bonusszene hat mir sehr gefallen, da es die Geschichte so schön abgerundet hat. Meiner Meinung nach hätte das ruhig noch mit in das Buch kommen können. Auch wenn mich das Buch durch einige Punkte nicht ganz von sich überzeugen konnte, möchte ich dennoch Band 2 lesen oder auch andere Bücher der Autorin. Meiner Meinung nach hat die Autorin J. M. Weimer wirklich viel Potenzial. Fazit: Nachdem mich das Cover und der Klappentext so von sich überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte, die mich erwarten würde. Was mir sofort positiv aufgefallen ist, ist, dass die Geschichte so anders ist alles andere was das Thema Vampire anging. Etwas vergleichbares habe ich noch nicht gelesen und fand es wirklich toll. Einige Ideen fand ich sogar richtig genial und ich mochte es wie mit Klischees umgangen wurden. Vor allem das Verhalten der Protagonistin konnte ich leider kaum nachvollziehen und hatte so auch keine richtige Bindung zu ihr. Zwei Handlungen haben mich sogar richtig schockiert. Aber auch Loans Verhalten und das Beobachten, wie er es nennt, war etwa was meiner Meinung nach noch besser behandelt hätte werden können. In den ersten 200 Seiten passiert zwischen den Protagonisten kaum etwas in den letzten 130 Seiten dann aber umso mehr. Das hätte man meiner Meinung nach noch besser verteilen können, denn so war es für mich am Anfang etwas langsam und zum Ende hin wirklich schnell. Der Schreibstil dagegen war sehr angenehm und ich kam gut durch die Geschichte durch. Ich weiß zwar nicht genau, um was es in Band 2 gehen wird, bin aber sehr gespannt darauf. „Dead hearts can´t love” ist ein Buch mit einer genialen Idee, die ich so bisher noch nicht gelesen habe. 3,5⭐️ von 5⭐️