nina 🌸
Vorhersehbare Friends-to-Lovers-Romance mit hohem Cringe-Faktor. Zur Geschichte: Ich hatte mich wirklich auf dieses Buch gefreut, da ich die ersten beiden Bände der Reihe echt gerne mochte, aber es kann für mich einfach nicht mit seinen Vorgängern mithalten! Die Geschichte ist sehr klischeehaft und vorhersehbar - und ja, das sind New Adult Romances in gewisser Weise immer, zumindest ein bisschen, aber es gibt diesbezüglich meines Erachtens eben auch klare Abstufungen und dieses Buch ist schon sehr extrem. Es gibt viel Hin und Her, viel Gejammer, Missverständnisse und Überreaktionen und ich hatte dabei fortwährend ein intensives Cringe-Gefühl, welches mir das Lesen stellenweise echt schon ziemlich unangenehm machte. Es war von Anfang an klar, dass Sophie und Cole schon lange keine "Freunde" mehr sind, ebenso klar war auch, dass Sophie's genialer 12-Punkte-Plan zum Scheitern verurteilt sein muss und das Ende kennt man bei New Adult Romances ja sowieso immer. Normalerweise ist deswegen ja auch der Weg das Ziel, aber hier war der Weg so unereignisreich und fast schon langweilig, dass ich in diesem Buch leider echt keinen Mehrwert erkennen kann. Es hat mich maximal kurzweilig ganz gut unterhalten, aber in Erinnerung bleiben wird es mir definitiv nicht - zumindest nicht als schöne, emotionale Liebesgeschichte, an die ich gerne zurückdenke. Und mal ganz ehrlich, eine 12-Punkte-Plan zum Entlieben? Wie alt sind wir? Zwölf? Und selbst wenn er an sich wirksam wäre, ist es dann wirklich sinnvoll, ihn gemeinsam mit der Person zu vollziehen, von der man sich entlieben will? Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und sage: Nein. Die gesamte Storyline ist hochgradig unlogisch und hat mich irgendwann einfach nur noch genervt. Zudem wirkten viele Szenen so aufgesetzt und erzwungen, dass mir das Lesen vor lauter Fremdschämen fast schon körperliche Schmerzen bereitete. So leid es mir auch tut, aber das Wort "cringe" beschreibt dieses Buch einfach am besten. Es gibt keinerlei Überraschungen und unerwartete Entwicklungen, alles ist von Anfang an glasklar. "Fighting Hard for Me" ist eine 0815-Friends-to-Lovers-Romance, die so vor sich dahinplätschert und mich dabei weder schockieren und aufregen noch mitreißen und bewegen konnte. Es lässt sich angenehm leicht und flüssig herunterlesen, einige humorvolle Momente wurden wie gesagt schön beschrieben und die Atmosphäre war auch ganz gemütlich, aber rückblickend ist in diesem Buch einfach so gut wie nichts passiert. Die Geschichte hat mich nicht nachdenklich gestimmt, verändert oder berührt, sie war einfach da. Es ist nichts passiert, was man nicht schon vorher wusste. Auf emotionaler Ebene konnte mich die Geschichte leider ebenfalls nicht wirklich abholen. Die Gefühle der Charaktere waren für mich nur bedingt greifbar und ich empfand sie selbst und ihre Geschichte als ziemlich oberflächlich. Es fehlte an Romantik, Tiefe und Intensität, da war kein Knistern, keine Leidenschaft. Von der innigen und tiefgreifenden Freundschaft, die Sophie und Cole um jeden Preis schützen und bewahren wollen, habe ich ebenso wenig gespürt wie von ihrer Liebe füreinander. Die Liebesgeschichte ließ mich kalt. Ich habe nicht mitgefühlt und mitgefiebert. Die restlichen Themen der Geschichte werden ebenfalls recht oberflächlich behandelt, wodurch mir die Geschichte noch inhaltsloser und zäher erschien. Es fehlte an Details und guten Background-Stories, schlicht und einfach an Inhalt. Dabei boten manche Konflikte durchaus Potenzial für interessante Nebenhandlungen. Natürlich gibt es kurz vor Schluss auch wieder das typische Drama, das nur wenig nachvollziehbar ist, sich dafür aber auch ebenso unlogisch, schnell und leicht wieder aus dem Weg schaffen lässt. Ein Hoch auf unrealistische Handlungen! Auch hier wie gehabt: New Adult Romances enden meist dramatisch, vorhersehbar und klischeehaft, ABER hier war es meiner Meinung nach echt übertrieben. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird aus Sophie's und Cole's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Sophie hat sich mir allein mit ihrer Reaktion auf Cole's Liebesgeständnis schon so unsympathisch gemacht, dass ich sie gar nicht mehr hätte mögen können. Zusätzlich verhält sie sich aber auch sonst extrem kindisch und trotzig und neigt zu wenig nachvollziehbaren Überreaktionen. Sie steht sich selbst im Weg. Außerdem hat sie keine gut ausgefeilte Hintergrundgeschichte und ihre Tollpatschigkeit wurde so übertrieben dargestellt, dass es nicht mehr süß und witzig, sondern vielmehr albern und peinlich war. Ihr Charakter hätte mehr Tiefe und Gefühl gebraucht. Cole war mir zwar weniger unsympathisch als Sophie, aber so richtig warm wurde ich mit ihm leider auch nicht. Er ist verpeilt, faul und chaotisch und noch dazu ziemlich flatterhaft und unbeständig, was ganz und gar nicht meiner persönlichen Vorstellung eines gelungenen Bookboyfriends entspricht. Die Charaktere bleiben insgesamt recht blass und eindimensional. Ich habe Ecken und Kanten vermisst und konnte mich im Zuge dessen auch nur sehr bedingt in sie einfühlen und hineinversetzen. Ihr Handeln konnte ich ebenfalls oft überhaupt nicht nachvollziehen. Zudem hat die Chemie zwischen Sophie und Cole für mich einfach nicht gestimmt. Ihre Beziehung wirkte so erzwungen und gestellt, gar nicht echt und tiefgehend. Ich habe weder verstanden, wieso sie befreundet sind noch wann und wie sie sich ineinander verliebt haben sollen. Mein persönliches Highlight waren das Wiedersehen mit Parker und Teagan und Liz' Kommentare, die mich oft zum Schmunzeln brachten. Zum Schreibstil: Das Buch lässt sich flüssig lesen und überzeugt mit einem locker-leichten, erfrischenden und lebendigen Schreibstil, der die Geschichte für mich aber leider trotzdem nicht mehr retten konnte. Ich mag Bianca's Schreibstil wirklich sehr, sehr gerne, aber das hier war einfach nicht mein Buch. Fazit: Für mich ist dieses Buch mit Abstand das schwächste, das ich bisher von der Autorin gelesen habe und das sind mittlerweile schon einige gewesen. Dadurch dass ich die ersten beiden Bände der Reihe so gerne mochte, habe ich zusätzlich wohl einfach noch einmal mehr erwartet als gut für mich war. Für mich ist diese Geschichte einfach nur uninteressant, vorhersehbar, klischeehaft und fast schon langweilig gewesen. Es kamen keine Emotionen bei mir an und die Charaktere haben sich in meinen Augen auch nicht weiterentwickelt. Ich vergebe gut gemeinte zwei Sterne, weil ich die Autorin und ihren Schreibstil so gerne mag, rate euch aber an, ein anderes Buch von ihr zu lesen. Womöglich war das hier für mich an der ganzen Sache auch am schlimmsten, zu wissen, dass die Autorin es so viel besser kann als das hier... 2/ 5 Sterne ⭐️