runenmaedchen
Es geht um zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können. Und die Unterschiede sind so klischeehaft und eindimensional, dass die Geschichte dadurch sehr trivial wirkt. Vianne, Mutter, um einige Jahre älter als ihre Schwester Isabelle, für die sie einst die Mutterrolle übernahm, verantwortungsvoll, freundlich zurückhaltend, ängstlich und Lehrerin. Was mich am meisten gestört hat war ihre Naivität. Sie war so naiv, dass es beim lesen schon wehgetan hat… Isabelle, forsch, mutig, angriffslustig und impulsiv. Die perfekte Rebellin. Man sieht, die Charaktere sind so unterschiedlich wie schwarz und weiß, Grautöne gibt es kaum bis gar nicht. Weitere Klischees sind einfach zu finden- zumindest im Buch, ich bezweifle, dass es zu dieser Zeit überall Macarons gab. Gut, hier habe ich ggf. etwas übertrieben, aber hey: Übertrieben hat es die Autorin auch! Und es gibt Fehler in der historischen Darstellung. Mir war die Geschichte zu romantisch, zu trivial für diese grausame Zeit. Ich bin enttäuscht von dem Buch, und je mehr ich darüber nachdenke, desto geringer wird die Anzahl der Sterne. Kristin Hannah wollte mit diesem Buch den Frauen Gedenken und das macht es umso schlimmer. Leider wurde durch konstruierte Theatralik viel Potenzial für eine besondere, bedeutsame Geschichte verschenkt.