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Das dritte Buch der Autorin Laetitia Colombani. Nachdem mir Der Zopf sehr gefallen hat, wollte ich die anderen Bücher auch noch lesen. Ehrlich gesagt fällt es mir jedoch schwer dieses Buch zu bewerten. Léna ist hier die Hauptperson. Sie hat sich entschlossen ihre Heimat zu verlassen, um ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Jeden Tag geht sie an den Strand und trifft dort immer wieder auf ein Mädchen, das ihren Drachen steigen lässt. Was ihr eines Tages das Leben rettet, denn als eine Welle Léna erfasst, wird sie aufs Meer hinausgetrieben und nur Preeti und ihre Mädchen aus der Roten Brigade retten sie. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich Lénas Leben erneut. Der Prolog hat mich noch richtig neugierig gemacht und auch der erste Teil im Buch hat mich gefesselt, so dass ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Léna und ihrem Aufenthalt in Indien weitergeht. Sie schafft es mit wenigen Worten Bilder im Kopf zu erzeugen und hat mich als Leser schnell in ihren Bann gezogen. Gerade ihrer klaren Linien und ihr unverschnörkelter Stil haben Wiedererkennungswert. Doch das Thema, das sie in ihrer Geschichte behandelt, ist kein leichtes. Es geht um so viel mehr als nur um Lénas Engagement für die Mädchen und Frauen in Indien. Man lernt so einiges über das Land und die Autorin schafft es, das man sich selbst informiert, um weitere Hintergrundinformationen zu bekommen und sich ein umfangreiches Gesamtbild über die Lage zu verschaffen. Es geht um Akkordarbeit, Gewalt gegen Frauen und Kinder, Traditionen, aber auch Vergewaltigung und Zwangehen. Und all das findet man in diesem dünnen Buch. Und der Anfang ist wirklich stark, doch im Mittelteil war ich manches Mal etwas genervt, dass man nicht erfährt, was Léna geschehen ist. Das wurde mir zu lange hinausgezögert und auch sonst ist der zweite Teil im Buch etwas, sagen wir mal, trocken und einfach nicht so intensiv. Doch im dritten Teil konnte mich die Autorin wieder packen und ich war emotional richtig involviert. Es gab den ein oder anderen Moment im Buch, der bei mir Gänsehaut hervorgerufen hat und ich hoffe, das sich die Welt irgendwann ändert und eine Zukunft bereithält für alle Frauen und Kinder. Ein Buch, das mich nachdenklich stimmt und doch nicht ganz so sehr begeistern konnte, wie das erste Buch der Autorin. Dennoch öffnet es die Augen und geht unter die Haut.