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Wordworld

Posted on 25.2.2022

Handlung: Wie schon die Vorgängerbände der "Again"-Reihe ist "Dream Again" eine gefühlvoll und berührend erzählte, charakterzentrierte College-Romance. Durch Mona Kastens "Again"-Reihe bin ich überhaupt erst zum New-Adult-Genre gekommen, welches ja seitdem einen großen Teil meines jährlichen Leseumfangs ausmacht. Ich bin also mit einem kleinen Liebesvorschuss in "Dream Again" gestartet, wurde durch die Geschichte aber mal wieder darin bestätigt, dass die Reihe einfach alles Gute des Genres vereint: liebenswerte Figuren, ein gemütlicher Schauplatz, eine Auseinandersetzung mit ganz verschiedenen Themen und prickelnde Chemie... Auch wenn mich nur weniges an der Handlung überraschen konnte, hat mir sehr gut gefallen, dass sich die Autorin hier wieder viel Zeit nimmt, um Jude und Blake vorzustellen und deren Annäherung weder überhastet noch zu sehr in die Länge zieht. Die Meilensteine ihrer Beziehung erfahren wir durch einige geschickt eingebaute Rückblenden, der Fokus liegt aber nicht auf der Vergangenheit, sondern auf ihrem Wiedersehen in Woodshill. Wie der Titel schon andeutet, geht es hier inhaltlich um Träume, die schon verloren wirken, die man aber noch nicht loslassen will. Während Blake sich nach einem Kreuzbandriss durch die Reha kämpft und mit seiner Profikarriere als Basketballer schon abgeschlossen hat, musste auch Jude ihren Traum einer Schauspielkarriere in LA nach herben Rückschlägen zurückstecken. Zu sehen, wie die beiden sich gegenseitig aufbauen und trotz ihrer Differenzen zusammen neu träumen, ist wundervoll! Schreibstil: Wie auch die vorangegangenen Teile entführt uns Mona Kasten wieder ins fiktive Woodshill in Oregon. Und auch hier hätte ich mich am liebsten ins Flugzeug gesetzt und wäre dorthin geflogen, um die Uni mit eigenen Augen zu sehen und Teil der Clique der liebgewonnenen Protagonisten zu werden. Auch wenn die Handlungsdichte in "Dream Again" abermals sehr gering ist (außer Kaffeetrinken, yogastunden, Jobsuche, WG-Leben, einem Besuch bei den Eltern und einigen Rückblenden passiert nicht viel Nennenswertes) sorgte Mona Kastens lockerer, packender Schreibstil mal wieder dafür, dass es keine Sekunde langweilig wird und man es kaum schafft, sich loszureißen. So habe ich die Geschichte an einem einzigen Nachmittag gelesen und mich komplett in der Handlung und den Gefühlen der Protagonisten verloren. Dabei schafft Mona Kasten immer eine angenehme Balance zwischen düsteren Gedanken und lustigen, sarkastischen Dialogen, sodass die Geschichte gleichzeitig eine erfrischende Tiefe hat und voll knisternder Energie steckt. Figuren: Jude und Blake haben mir als Figuren sehr gut gefallen, auch wenn beide leider nicht ganz mit den Erwartungen mithalten konnten, die ich nach deren Vorstellung in "Hope Again" hatte. Besonders in Blake hatte ich große Hoffnungen gesetzt und war leicht davon enttäuscht, dass er hier vor allem als typischer, playstation-spielender, muskelprotzender Sportler auftritt. Auch Jude ist mit ihrer recht wehleidigen, auf das Negative-fokussierten Art gerade zu Beginn ein wenig anstrengend. Dadurch dass man lange Zeit nicht weiß, was ihr Problem in LA war und weshalb sie ihren Eltern verschweigt, dass sie in Woodshill ist, kann man ihre Beweggründe oft nur schwer nachvollziehen. Und auch als ich die Hintergründe alle kannte, fand ich ihr Verhalten reichlich übertrieben und nur dadurch erklärbar, dass sie eben erst 19 Jahre alt ist. Stark aufgewogen hat das jedoch die süße Nebenstory über Judes Bruder Ezra und ihrer neuen Yogabekanntschaft Scott. Auch dass wir hier alle bekannten Protagonisten der vorherigen Bände wieder treffen, ist natürlich wundervoll. Auch wenn mir Jude und Blake wirklich ans Herz gewachsen sind, werden aber Isaac und Sawyer wohl für immer das süßeste Paar in Woodshill und "Feel Again" mein absoluter Favorit von Mona Kastens Again-Reihe bleiben. Die Zitate: "Nichts an diesem kalten, gebrochenen Mann erinnerte mich mehr an den humorvollen Jungen, der meine erste große Liebe gewesen war. Und ich wusste ganz genau, dass das allein meine Schuld war." "Man konnte nicht einfach aufhören, eine Person zu kennen, ganz gleich, wie sehr man sich einen klaren Schnitt wünscht. Ich hatte einen Teil meiner Seele bei Blake gelassen, als ich mich von ihm getrennt habe. Aber jetzt war ich bei ihm, und er war bei mir. Vielleicht gab es wirklich noch einen Platz in seinem Leben für mich." Das Urteil: Die Figuren in "Dream Again" bleiben leicht hinter meinen Erwartungen zurück, weshalb der fünfte und abschließende nicht mein Lieblingsteil der Reihe ist. Dennoch fährt Mona Kasten hier wieder alle Geschütze auf, die die Again-Reihe zu einer meiner Liebsten im Genre machen: liebenswerte Figuren, ein gemütlicher Schauplatz, eine überraschend tiefe Auseinandersetzung mit ganz verschiedenen Themen, ein lebendiger Schreibstil und prickelnde Chemie...

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