girasole
Spannung bis zum Ende An einem sogenannten Galgenbaum wird Henk Visser erhängt und mit einem Pappschild um den Hals vorgefunden. Auf diesem steht als Hinweis für die Polizei, daß er im Prozeß um den Mord an der Familie Johannsen falsch ausgesagt hat und der wahre Täter gefunden werden soll, sonst gibt es weitere Opfer. Es stellt sich als eine atypische Erhängung heraus, daraus folgert, daß es sich um Mord handelt. Damals waren weitere Zeugen Henner Schwartz und Jens Markmann. Henner Schwartz wird kurze Zeit später erhängt auf seinem Dachboden gefunden. Jens Markmann hingegen liegt nach einem Autounfall im Wachkoma und ist pflegebedürftig. Die Ermittler stehen hier unter einem sehr großen Zeitdruck, denn er Täter gesteht ihnen nur 48 Stunden für die Aufklärung zu. Frieda Paulsen und Bjarne Haverkorn beginnen mit den Nachforschungen. Als neuer Kollege komme Lennard Bootz ins Team, der sich gleich mit seinem ersten Satz bei Frida ins Fettnäpfchen setzt und damit ist ein friedliches Miteinander erst mal nicht möglich. Als Bjarne sich aus der Schußlinie zieht und sich für vier Wochen zu den Cold Cases nach Kiel versetzen läßt, müssen die beiden zwangsweise zusammenarbeiten. In einem weiteren Strand erfährt der Leser von einem Gefangenen in einem Schweinekäfig, der verzweifelt ums Überleben kämpft. Wie diese ganzen komplexen Vorgänge zusammenhängen und am Ende bis ins Detail aufgeklärt werden, hat die Autorin fesselnd beschrieben. Vor allem mußte auch noch die Frage geklärt werden, wenn der Vater nicht der Mörder war, wer war es dann? Ich kenne alle Vorgängerbände und habe mich schon auf Frida und Bjarne gefreut. Für mich steigert sich die Autorin im vorliegenden Fall nochmals. Diesen Thriller ist so packend geschrieben, ich konnte ihn definitiv nicht aus der Hand legen, bis die letzte Seite gelesen war. Die Figuren sind alle authentisch, menschlich und nachvollziehbar beschrieben. Sie beschreibt die Gemeinschaft auf den Paulsenhof so liebevoll, man möchte sich gleich in die Runde dazu setzen. Das Zusammenspiel von Frida und Bjarne ähnelt einer Vater-Tochter-Beziehung und ist von Freundschaft, Vertrauen und Respekt geprägt. Der neue Kollege poltert zuerst ins Team hinein, wird erst kritisch beäugt, aber schlußendlich für gut befunden und mit ihm läßt sich offensichtlich nach den Anlaufschwierigkeiten auch erfolgreich zusammenarbeiten. Das Privatleben spielt wie immer eine Rolle und fließt harmonisch mit in die Geschichte ein. Die letzten Sätze sind zukunftsweisend und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band. Ich werde diesen Krimi auf jeden Fall weiter empfehlen!