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mabuerele

Posted on 21.2.2022

„...Wie bist du eigentlich auf die Idee zu gekommen, uns einzuladen?...“ Gute Frage, die an Olivier gestellt wird. Der hat ehemalige Kommilitonen zu sich gerufen, um mit ihnen einen Film zu drehen. Angeblich soll sich jeder überraschen lassen. Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Titel ist Programm. Die Personen werden gut vorgestellt. Schon zu Beginn gibt es die ersten Auseinandersetzungen. Mancher sieht das im Rückblick sehr gelassen. „...Wir alle haben in unserer Studienzeit so manches einstecken müssen. Man nennt das einen Reifeprozess...“ Als der Pizzabote in der Villa ankommt, findet er ein Schlachtfeld vor. Doch selbst das war nur inszeniert. Er wird Teil des Filmes. Commissaire Lucie Girard ist allerdings nicht amüsiert, sondern sauer. Dann aber findet man auf der Terrasse einen Toten. Die Geschichte lebt nicht nur durch die Ermittlungen, sondern auch durch die vielen Rückblenden. Die zeigen, wo früher schon die Probleme lagen. Und genau lässt Olivier wieder aufleben. Er setzt gekonnt Spannungspunkte, um Handlungen seiner ehemaligen Kommilitonen zu provozieren. Dabei hat er alle zum Schweigen verurteilt. Über den Film darf vorher nichts bekannt werden. Olivier träumt von einem Oscar. Lucie prallt also gegen eine Wand. „...Die Commissaire kam sich vor wie eine Zuschauerin im Kino. Sie war gebannt von dem, was auf der Leinwand geschah. Hatte aber keine Ahnung, wie der Film ausgehen würde...“ Glücklicherweise hat die Köchin in der Villa nichts mit dem Film zu tun. Sie redet viel und gern. Das ermöglicht Lucie, die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Hinzu kommt, dass ihr die neue Chefin ziemlich freie Hand lässt. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Er ermöglicht mir als Leser, mit zu denken, führt mich aber auch geschickt in die Irre. Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt, dass auch nach vielen Jahren die Vergangenheit nicht vergessen ist. Was nie aufgearbeitet wurde, führt zur Katastrophe.

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