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Ostfriesland im Januar. Dorfpolizist Rudi Bakker vertritt einen Kollegen auf Spiekeroog. Während einer Joggingrunde entdeckt er am Strand einen toten Pottwal. Der mächtige Kadaver sorgt natürlich schnell für Aufsehen, so dass die Mitglieder der Umweltschutzgruppe EGA eine Walwache organisieren, um Schaulustige auf Abstand zu halten. Als Rudis Sohn Sven in den frühen Morgenstunden seine Schicht antreten will, findet er den Lehrer und EGA-Mitstreiter Martin Junghans erstochen neben dem Wal liegend auf. Die Kripo Wittmund rückt an und befragt die Anwesenden. Geertje Michelsen ist nicht nur völlig durch den Wind, weil ihr Freund ermordet wurde, die junge Frau hat auch entdeckt, dass dem Wal mehrere Zähne fehlen. Hat Martin Walzahndiebe überrascht und musste deshalb sterben? Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Kurz darauf ist Geertje spurlos verschwunden… Christiane Franke und Cornelia Kuhnert zeigen auch im neunten Abenteuer ihrer drei Neuharlingersieler Spürnasen, dass sie ein Händchen für eine gut ausbalancierte Mischung aus frischem Humor und spannender Krimihandlung haben und dass sie es zudem ganz ausgezeichnet verstehen, ihr Personal echt und lebensnah darzustellen. Die Akteure, die dieser Krimiserie mit ihren Eigenarten und Marotten die besondere Note geben, überzeugen dabei einmal mehr mit einem unterhaltsamen Zusammenspiel. Es macht einfach Spaß, Rosa, Rudi, Henner und die anderen Dorfbewohner während der Ermittlungen zu begleiten und ihnen bei ihren persönlichen Angelegenheiten über die Schultern zu schauen. Für den einen oder anderen Aufreger sorgt wie gehabt Rudis Kollege Helmut Schnepel - der Oberkommissar schießt mit seinen fadenscheinigen Anschuldigungen und Vermutungen wiederholt über das Ziel hinaus und stapft so munter von einem Fettnapf zum nächsten. Ganz hervorragend gelungen ist den Autorinnen auch wieder das Lokalkolorit - neben den Besonderheiten der Region, dem facettenreichen Alltagsgeschehen in und um Neuharlingersiel sowie dem Naturell und den Gewohnheiten der Küstenbewohner darf der Leser sich auch wieder auf einige Spezialitäten und Leckereien aus der ostfriesischen Küche freuen. Die entsprechenden Rezepte gibt es wie immer im Anhang. „Es muss nicht immer Labskaus sein“ hat mir sehr gut gefallen. Ein Krimi, der kurzweilige Unterhaltung bietet und zum Miträtseln einlädt - ein tolles Lesevergnügen.