Marcus Jordan
wir brauchen einen Pressebereich für Besprechungen! Hier eine wunderbare Einordnung aus der "Zeit" zu diesem Thema und Buch. Wie Menschen sich damals und heute aus Druck, Unsicherheit und Entwurzelung "Dämonen" zuwenden. https://www.zeit.de/kultur/2022-02/wunderglaube-nachkriegszeit-hexen-querdenker-verschwoerungstheorien/komplettansicht Selbst meine erzkonservative Urgroßmutter schickte die Töchter in der Nachkriegszeit zu Wahrsagern um den Verbleib der verschollenen Männer zu erfahren. "Es war ein emotionales Tauschgeschäft, das schon die Nazis praktiziert hatten: Der eine offeriert ein affektives Zuhause, die anderen spenden dafür ihr Vertrauen und ihre Sehnsucht." "Daraus ließe sich auch eine Lektion für die Gegenwart ableiten: Gerade Gesellschaften in einer Krise benötigen diskursive Räume, in denen irrationale Haltungen auf ihren rationalen Kern untersucht werden können, um Menschen nicht allein dem populistischen Budenzauber zu überlassen. Das heißt dezidiert nicht, dass man Rassisten zu "besorgten Bürgern" verharmlosen oder sich politische Debatten mit Querdenker-Quatsch vollmüllen lassen sollten. Es heißt, ein gesellschaftliches Sensorium dafür zu entwickeln, dass sich der Zuspruch für reaktionäre Populisten bisweilen aus dem subjektiven Gefühl speist, endlich mal gemeint zu sein. "