Profilbild von ginnykatze

ginnykatze

Posted on 20.2.2022

„Und die Welt drehte sich einfach weiter, als wäre nichts geschehen.“ Die fünfköpfige Mädchenclique ist wirklich tough. Stinke, Schnappi, Taja, Rute und Nessi sind beste Freundinnen und haben einen Slogan: „Wir sind unantastbar, unsterblich, unzertrennlich und Niemand kann uns was.“ Sie haben die Realschule gerade abgeschlossen und wollen den Sommer nun zusammen genießen. Dann verschwindet Taja spurlos, eine Woche meldet sie sich nicht, geht nicht ans Telefon und keiner von den Mädels weiß, wo sie abgeblieben ist. Die Vier machen sich Sorgen und dann kommt eine SMS von Taja: „KMT“. Ganz klar, Taja braucht Hilfe und die wird sie von ihren vier Freundinnen auch uneingeschränkt bekommen. Obwohl sie nicht wissen, was und wie sie es anstellen sollen, sie machen sich auf den Weg. Was ihnen dabei alles passiert und wie die Geschichte endet, hatte ich nicht erwartet. Seite 65: „Alleine sind wir Pfeifen, nur gemeinsam sind wir stark.“ Fazit: Der Autor Zoran Drvenkar schreibt mit „WIR, die süßen Schlampen“ ein Buch, was mich anfangs überforderte. Die Mädchenclique hat mich völlig verwirrt und ich konnte nicht verstehen, wie sie ticken. Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Die wechselnden Kapitel sind aus Sicht der jeweiligen Person geschrieben. Die derbe jugendliche Sprache und die lockere Lebensweise, die ich in den ersten Seiten las, hat mich dazu verleitet es wegzulegen mit dem Gedanken, ich breche hier ab. Ich gab dem Buch aber noch eine Chance und ich habe es nicht bereut, denn als ich mich auf die Sprache und die Figuren „eingelassen“ hatte, habe ich mich tief in die Geschichte und das Tempo hineinziehen lassen. Die Charaktere liebt oder hasst man. Ich mochte die Mädels nach kurzer Zeit alle. Jede hat ihre eigene Geschichte und Eigenheit, die sie liebenswert machte. Hier hat der Autor eine Clique zusammengestellt, die so in der Realität nicht zu finden ist, aber im Buch ist sie tough, frech und liebenswert. Sicher ist ihr Lebensstil, ihre Ansichten, der Umgang mit Sex und Drogen nicht realitätsnah, aber er passt in die Umgebung von Berlin und ist eben eine fantastische Geschichte. Ausgeben als Thriller bin ich von der Spannung ein wenig enttäuscht. Sicher gab es sie, aber für dieses Genre, auch wenn es im Jugendbreich ist, war sie mir zu wenig vorhanden und nicht greifbar. Es gab Szenen, da habe ich gedacht, jetzt ja jetzt, aber leider waren diese Sequenzen ein wenig zu rar angesiedelt. Das Ende hat mir gut gefallen. Alle losen Fäden wurden zusammengeführt und ergaben für mich ein stimmiges Gesamtbild. Aber Vorsicht, der Anfang mit „Stinkes Worten“ ist echt verwirrend und derbst geschrieben, aber danach wird es einfacher. Daher vergebe ich hier 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

zurück nach oben